"Das Faszinierende an dem Sport ist, dass man in der freien Natur ist und sich mit anderen messen kann." Joachim Paulus weiß genau, was er am Feldbogenschießen schätzt. Hinzu kommt, dass bei diesem Sport - anders als bei anderen - die älteren Jahrgänge meist die Nase vorn haben. Die besten Schützen seien um die 50, meint der Schriftführer des BSC Büdlich. Laut Paulus gilt: Je ruhiger einer das angeht, umso besser trifft er. "Ich denke, dass deshalb so viele dabei bleiben: Je älter man wird, desto mehr Erfahrung hat man." Die Büdlicher Bogenschützen treffen sich seit 1996. Am Anfang waren es neun, die den Verein ins Leben riefen, dessen Wiege ursprünglich im Hof von Willi Kolz stand. Als es den Eifelaner zu seiner Frau in den Hunsrück zog, hatte ihn die Leidenschaft für den Sport bereits gepackt. Ein an der Wand hängender Bogen hatte dafür den Ausschlag gegeben. Das war im Dezember 1978. Die Folge war die Gründung eines deutsch-amerikanischen Bogenschützenvereins 1986 in Bitburg. Nach seinem Umzug gründete Kolz mangels Möglichkeiten in Büdlich den Bogensportclub Mehring und später, dank des Verständnisses des Jagdpächters, den BSC Büdlich. Seither hat der Verein ein optimales Trainingsgelände - ausgestattet mit Scheiben und dreidimensionalen PU-Tieren, die den BSC je nach Größe 150 bis 500 Euro kosten. Wegen des Geländes setzt sich der Verein heute aus Büdlichern, Dhroneckern, Heidenburgern, Thalfangern und Gusenburgern zusammen. Mitglieder aus dem Saarland nehmen dafür gern lange Fahrten in Kauf. An den Wochenenden geht's zu Turnieren - wie etwa zum "Regio-Cup", bei dem die Mannschaften der regionalen Vereine, die pro Jahr ein Turnier ausrichten, gegeneinander antreten. Mittlerweile sind das allein neun der pro Woche angebotenen drei oder vier Turniere, von denen der Verein jedoch nur an insgesamt etwa 15 teilnimmt. Allerdings mit Erfolg. Laut Paulus war der BSC bei den Deutschen Meisterschaften 2000 der "erfolgreichste Bogensportverein Deutschlands". Was auch dadurch begünstigt wird, dass bei den Mitgliedern viele Stilarten wie Longbow Freestyle, Barebow Recurve, Bowhunter Recurve oder Primitive Bow vertreten sind. Ein herausragender Termin war die in Biersdorf bei Bitburg ausgetragene Weltmeisterschaft, bei der 1999 mehrere Mitglieder Platzierungen unter den ersten zehn erzielten. Wegen der zentralen Lage und an den parallelen Europa- und Deutschen Meisterschaften nahmen dort statt sonst etwa 700 mehr als 1200 Schützen teil. Eine Zahl, die bei Wettkämpfen in Übersee allein aus Kostengründen nicht erreicht wird. In der Eifel waren Belgien, Frankreich, England, Italien und die Schweiz vertreten. Erfolgreich-ster Schütze des BSC ist Horst Picko, Europameister 2000, und 2002 Weltmeister mit der Mannschaft. Gefolgt von Familie Wagner aus Dhronecken, die 2000 bei den Deutschen Meisterschaften von acht Gold-, zwei Silber- und einer Bronze-Medaille des BSC viermal Gold holte. Mit dem Burgkopfturnier startet der BSC am 5. und 6. Juli in sein zehntes Turnier, das auf diesem Gelände jedoch erst zum vierten Mal stattfindet. Das Turnier hat sich zu einem der bekanntesten in Deutschland gemausert. Bei einer Nachfrage von 300 Schützen muss der Verein - wenn auch schweren Herzens - die Zahl der Teilnehmer auf 180 begrenzen, da mehr nicht zu bewältigen wäre. Außerdem würde, so Kolz, "das Familiäre dann auf der Strecke bleiben." Neben dem Campen am Bachlauf, das mit der Startgebühr Stellplatz, Strom und Wasser enthält, gibt es am Burgkopf laut Paulus weitere Vorteile. Die 3-D-Tiere seien sorgsam aufgestellt und der Pfeilverlust gering.