Die zweite Lebenshälfte steckt voller Chancen

Über das Thema "Älter werden im Landkreis Bernkastel-Wittlich - Bestandsaufnahme und Perspektiven" referierte Landrätin Beate Läsch-Weber am Montag vor der Senioren-Union Bernkastel-Kues.

Landrätin Beate Läsch-Weber sprach vor der Senioren-Union Bernkastel. Auf den reichen Erfahrungs- und Wissensschatz der älteren Menschen dürfe und könne eine Gesellschaft nicht verzichten, sagte die Kreischefin. TV-Foto: Winfried Simon

Landrätin Beate Läsch-Weber sprach vor der Senioren-Union Bernkastel. Auf den reichen Erfahrungs- und Wissensschatz der älteren Menschen dürfe und könne eine Gesellschaft nicht verzichten, sagte die Kreischefin. TV-Foto: Winfried Simon

Bernkastel-Kues. (sim) Der demografische Wandel verändert das Gesicht der Gesellschaft. Zurzeit sind im Kreis Bernkastel-Wittlich mehr als 25 Prozent der Menschen älter als 60 Jahre, im Jahr 2030 werden es 35 Prozent sein. Landrätin Beate Läsch-Weber sprach vor der Senioren-Union Bernkastel-Kues zu dem Thema und zeugte Perspektiven auf, die die zweite Lebenshälfte bietet. Der demografische Wandel, so die Landrätin, müsse als Chance und Motor für gesellschaftliche Veränderungen betrachtet werden. Alter bedeute Lebenserfahrung, Kompetenz, Zeit und Wissen. Diese Schätze dürften nicht verloren gehen. Läsch-Weber ging auf die zahlreichen ehrenamtlichen Aktivitäten im Kreis ein, in denen Senioren ihren reichen Erfahrungsschatz mit einbringen. Läsch-Weber: "Die Mischung macht's." 2005 wurde im Kreis der Seniorenbeirat ins Leben gerufen, in dem 15 ältere Frauen und Männer mitwirken. Die Landrätin nannte eine Reihe von Projekten, in denen sich Senioren engagieren. Unter anderem die Vorlesepatinnen und -paten, die in Seniorenheimen, in der Nachbarschaft, bei Seniorennachmittagen und in Kindergärten ihren Mitmenschen vorlesen. Daneben stärken die "Sicherheitsberater für Senioren" das Sicherheitsgefühl der älteren Menschen. Sie informieren über Wohnungssicherung, Haustürkriminalität, Straßenverkehr, Straßenkriminalität und über Fragen der Vorsorge fürs Alter. Diese Projekte sind ebenso Teil von "LandkreisAktiv" wie das Projekt "Qualifizierung von Senior-Trainern". Kürzlich wurden sieben engagierte ältere Bürger dafür qualifiziert. Läsch-Weber ging ferner auf das Projekt "Mehrgenerationenhaus - Haus der Familie" ein. Dieses hat kürzlich unter dem Dach des Kinderschutzbundes, Kreisverband Bernkastel-Wittlich, seine Arbeit aufgenommen. Für Menschen verschiedenen Lebensalters (Kinder, Jugendliche, Erwachsene, 50+ und Hochbetagte) biete das Mehrgenerationenhaus als offener Treff Raum, sich ungezwungen zu begegnen und gegenseitig von den Kompetenzen der anderen zu lernen. Das Mehrgenerationenhaus sei ein Ort, an dem gegenseitiger Austausch von Jung und Alt neu gelebt werde. Auch die Pflege älterer und gebrechlicher Menschen ist ein Thema, das weiter an Bedeutung gewinnt. Seit kurzem liegt ein 70-seitiger Ratgeber vor, der von der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich mitentwickelt wurde. Die informative Broschüre bietet vielfältige Antworten zu Fragen der Pflege. Sie ist erhältlich bei allen Akteuren der Pflege, den Beratungsstellen, Ärzten, Seniorenheimen, ambulanten Pflegediensten, den Verbandsgemeinde-Verwaltungen und der Kreisverwaltung. Abschließend sagte die Landrätin: "Es lohnt sich, im Landkreis Bernkastel-Wittlich alt zu werden. Unser Landkreis ist laut Familienatlas 2007 der Prognos AG der familienfreundlichste im Land."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort