Für ein volleres Leben

MORSCHEID. Rund 300 Bewegungshungrige aus Hoxel, Wolzburg, Riedenburg, Morscheid und Umgebung haben sich dem 1965 neu gegründeten Sportverein DJK Morscheid angeschlossen.

Es geht auf und ab und hin und her: Ein kleiner Haufen weiß gekleideter Sportler rennt unter Anweisung durch die Turnhalle. Nach dem Aufwärmtraining werden Kata (Perfektionsübungen) oder Kumite (Partnerübungen) geübt. Jeden Samstag außerhalb der Schulferien tun dies eine Handvoll Karatesportler. Seit diesem Jahr ist Rosi Gröber, seit Juni Schwarzgurtträgerin, Übungsleiterin. Im November 2001 wurde die Abteilung ins Leben gerufen.Mehr Konzentration mit Karate

Karate, was so viel wie "leere Hand" heißt, bringt neben der Fitness mehr Konzentration und Wachsamkeit. Das jüngste Vereinskind würde sich auf mehr Zuwachs freuen, doch der Verein hat auch noch einiges anderes zu bieten. "Mehr als 300 Männern, Frauen und Kindern bietet die DJK einen Sport an, der den unterschiedlichen Motiven Sport treibender Menschen gerecht wird. Diese Arbeit trägt dazu bei, dass Menschen ein volleres Leben erfahren", schrieb der damalige Diözesanvorsitzende Alois Kapell 1990 zum 25-jährigen Vereinsbestehen. Ein volleres, erfülltes Leben haben jedenfalls die Gymnastikfrauen, die sich jeden Dienstag in der Turnhalle im Bürgerhaus treffen. Gegründet wurde die Frauengymnastik von "Turnvater" Peter Brucker. Der in Longkamp wohnende Sportsmann war nicht nur bis 1997 Übungsleiter der Damen, er trainierte ebenso sechs Jahre ab 1972 die erste Fußballmannschaft, die er 1974 zum Landratspokalsieg führte. Seit 1997 heißt die Übungsleiterin der Frauengymnastik Petra Brück. Die zweifache Mutter ist dermaßen engagiert, dass sie noch sieben Tage vor der Geburt ihrer jüngsten Tochter Lina eine Übungsstunde absolvierte.Fußball: Kein leichter Start

Klar ist, dass nicht nur geturnt wird, feiern ist auch oft angesagt. Die Gymnastikdamen zeichnen ebenfalls für den jährlichen Seniorenkaffee der vier Balkandörfer verantwortlich. Bei der vergangenen Kirmes, die der Sportverein ausrichtete, bekochten die fitten Turnerinnen die Gäste. "Wenn es etwas zu schaffen gibt, braucht der Verein uns", sagt Frauengymnastikvorsitzende Anita Koller. Natürlich wird auf dem Balkan bei der DJK Morscheid auch Fußball gespielt. Die Anfänge des Spiels mit der Kugel waren allerdings hart. Ein 1930 aus dem katholischen Geist heraus gegründeter DJK-Verein wurde 1933 von den politischen Machthabern verboten. Erst 1958 gelang dem SV Hoxel, Vorgänger der DJK, ein Neubeginn, der 1962 aber wieder endete, da es an Spielern mangelte. Neu gegründet wurde die DJK Morscheid 1965 auf Anregung von Pfarrer Penth. Seitdem gab es immer wieder - vor allem im Fußballbereich - Höhen in der Vereinschronik zu verzeichnen. Nicht zuletzt, weil Leute da waren, die Talsohlen überwanden. Heute tummeln sich in der kickenden Abteilung acht Jugendmannschaften, die sich der JSG Idarwald angeschlossen haben, sowie zwei Seniorenteams und eine AH-Mannschaft. Für die Geselligkeit wird im Verein einiges getan. Zusammen mit dem Musikverein Morscheid bietet die DJK ihren Mitgliedern eine jährliche Wanderung an und spielt auch Theater. Bei allen Ausflügen nimmt Vereinschef Günter Blatt seine Gitarre mit, was schon viele unvergessene Stunden bescherte. In Bayern spielte die Klampfe eine besondere Rolle. Blatt: "Bei einem Ausflug der Alten Herren nach Obersdorf, wurde meinem Partner Roland Lipp und mir eine Woche kostenlosen Urlaub angeboten wurde, wenn wir dort an Silvester zum Tanz aufspielten."

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