Hauptsache kicken

BERNKASTEL-KUES. Aus Borussia Bernkastel und Viktoria Cues wurde 1920 die Spielvereinigung Bernkastel-Kues - bis heute ein sehr lebendiger Verein.

 Die F-Jugend der Spielvereinigung Bernkastel-Kues macht sich spielbereit: Am Samstag, 22.Mai, werden die Jungs beim Bundesliga-Spiel zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und Borussia Dortmund im Stadion auflaufen.Foto: Marita Blahak

Die F-Jugend der Spielvereinigung Bernkastel-Kues macht sich spielbereit: Am Samstag, 22.Mai, werden die Jungs beim Bundesliga-Spiel zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und Borussia Dortmund im Stadion auflaufen.Foto: Marita Blahak

"Das war echt aufregend", schwärmen Leonie Oser und Tobias Niederprüm von ihrem großen "Auftritt" beim Bundesligaspiel Bayer Leverkusen gegen Hertha BSC Berlin. An der Hand der Spieler von Hertha BSC durften Fußballer der E- und D-Jugend der Bernkastel-Kueser Spielvereinigung vor einigen Wochen auf den Platz laufen und den 22 500 Zuschauern auf den Rängen zuwinken. "Das sind Höhepunkte im Fußballalltag der jungen Spieler", wissen der stellvertretende Vorsitzende des Bernkastel-Kueser Vereins, Peter Busch, und der Jugendleiter, Jürgen Peifer. Die Spielvereinigung 1920 Bernkastel-Kues zählt 214 Mitglieder, davon 98 zwischen fünf und 18 Jahren. Die Anfänge des Fußballsports in Bernkastel-Kues gehen bis in das Jahr 1911 zurück. Nach dem Ersten Weltkrieg schlossen sich die beiden Fußballvereine der Stadt, Borussia Bernkastel und Viktoria Cues, zu einem Verein zusammen: 1920 entstand die Spielvereinigung Bernkastel-Kues. Das Kueser Werth diente zu Anfang als Sportplatz - die Spieler brachten die Tore mit, bauten sie auf und nahmen sie nach Spielende wieder mit. In der Besatzungszeit nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt die Spielvereinigung als einziger Verein der Stadt die Zulassung zur "Wiedergründung". Alle anderen Sportvereine mussten bis 1952 als Abteilungen der Spielvereinigung geführt werden. Über die miserablen Platzverhältnisse, aber auch die Motivation und den Ehrgeiz der Mitglieder wissen Hugo Lieser und Peter Eßlinger, zwei ehemalige Fußballspieler, Amüsantes zu berichten. Seit 15 Jahren ist der Sportplatz im Kueser Schulzentrum mit einem Kunstrasen ausgestattet. "Von solch optimalen Spielbedingungen konnten wir früher nur träumen", erinnert sich Eßlinger. Ein Drittel der Fläche war einst mit Schiefer durchwachsen und so hart, dass die Verletzungsgefahr groß war. "Meine Mutter wartete nach dem Sonntagsspiel immer schon mit Verbandsmaterial, um meinen wunden Hintern zu verkleben", schmunzelt Eßlinger. Kurz nach dem Krieg fuhren Mannschaft und Zuschauer zu Auswärtsspielen mit dem offenen "Holzvergaser-Auto" - eng zusammengequetscht und bei jedem Wetter. Schon die Bambini (Jahrgang 1997 und jünger) sind heute mit Eifer bei der (Fußball)-Sache. Die Jüngsten aus Bernkastel-Kues und Wehlen werden von Frank Dietz und Jörg Pauly trainiert und messen ihr Können ab und zu bei Turnieren. Die Altherrenmannschaft hat Freizeitcharakter, während die Junioren-Mannschaften am Meisterschaftsbetrieb im Kreis teilnehmen. Die F-Jugend (Jahrgang 1995/ 96) wird von Antje Port trainiert, unterstützt von Fachmann Ingo Limburg. Die E1-Jugend (1993) wird trainiert von Bruno Niederprüm und spielt sehr erfolgreich in der Leistungsstaffel. Dort spielt auch Leonie Oser als einziges Mädchen mit, die in der Abwehr erfolgreich ihren "Mann" steht. Trainer der E2-Jugend (1994), die in der Standardstaffel spielt, ist Stefan Frenzer. Die D-Junioren (1991/92) trainieren Jürgen Servatius und Axel Justen. Ab der C- und B-Jugend, die beide in der Bezirksliga spielen, gibt es eine Spielgemeinschaft mit Zeltingen-Rachtig. Trainer ist Wolfgang Hansen, Co-Trainer sind Frank Mertes, Herbert Lauterborn, Adrian Hegner und Vinzenz Klein. Bei der Organisation wirken die Jugendleiter Jürgen Peifer und Josef Schmitz mit. Neben Training und Spielen gibt es auch Veranstaltungen. Ein Großereignis ist das Hallennachtturnier für Freizeitmannschaften zum Jahresende und das Sport Reinart Camp für Kinder und Jugendliche im Juni. Für die Zukunft nennt Busch zwei Ziele: Noch 2004 soll wieder eine A-Jugendmannschaft in der Bezirksliga starten, und Fördermitglieder sollen die Jugendarbeit unterstützen.

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