Keine "Liebes-Heirat", aber erfolgreiche Ehe

MANDERSCHEID. Ein besonderes Fußball-Jubiläum kündigt sich an: Die große Fußballfamilie des SV Vulkan Manderscheid feiert mit den DJK (Deutsche Jugend Kraft)-Vereinen Buchholz und Hasborn zehn Jahre sportliche Gemeinsamkeit. Die große Fete beginnt am Samstag, 23. April, um 19 Uhr im Gemeindesaal in Eckfeld.

Die Idee, große Ziele über die Grenzen der Dörfer hinweg gemeinsam erreichen zu wollen, ist im nördlichsten Zipfel des Fußballkreises Mosel schon alt. Bereits seit 1977 bestand die Spielgemeinschaft (SG) zwischen Buchholz und Manderscheid. Ab der Saison 1994/95 wurde sie durch die DJK Hasborn erweitert. Der Ursprung der SG zwischen Buchholz und Manderscheid lag darin begründet, dass die einzelnen Vereine allein keinen erfolgversprechenden Spielbetrieb mehr auf die Beine stellen konnten. Auch für die Erweiterung war das ausschlaggebend. Bereits ab 1992 spielte die SG in der Bezirksliga, ab 1993 die zweite Mannschaft in der Kreisliga B. Nach der Erweiterung gab es eine dritte Mannschaft in der Kreisliga D. Bereits die erste gemeinsame Saison wurde zur Nagelprobe: 1995 musste sich das Vorzeigeteam der SG in der Bezirksliga durch Entscheidungsspiele mit der SG Langsur und dem SV Hetzerath noch nachträglich den Klassenerhalt sichern. Das Tief wurde schnell verdaut, und am Ende der Saison 1995/96 wurde die Mannschaft, fast identisch mit dem Team aus dieser "Zittersaison", unter dem renommierten Trainer Hans-Josef Lagodka mit 70 Punkten und 17 Punkten Vorsprung auf den Zweitplatzierten Meister der Bezirksliga "West". Die Mannschaft stieg in die Landesliga "Süd" auf. Die zweithöchste Klasse des Fußballverbands wurde bis 2000 gehalten. Ab der Jahrhundertwende ging es dann in der Bezirksliga weiter. Zwei Jahre später endete ein erfolgreiches Jahrzehnt in den Verbandsklassen. Nach sechs Bezirksliga- und vier Landesligajahren stieg die Mannschaft in die Kreisliga A ab. Dort kam mit Werner Platz ein anerkannt guter Trainer, der in der folgenden Saison gemeinsam mit Dieter Hohns eine ganz junge Mannschaft wieder in die Bezirksliga führte, die nach mittlerweile neugeordnetem Spielbetrieb die zweithöchste Verbandsklasse nach der Rheinland-Liga ist. So wie sich das "Gesicht" der Mannschaften im Laufe der Jahre änderte - so änderte sich auch die Zusammensetzung im verantwortlichen Vorstand. Mit dem Aufstieg in die Bezirks- und später in die Landesliga wurde Reimund Caspers von der DJK Buchholz der erste sportliche Leiter. Ihm folgten 1999 Horst Weckmann und Winfried Schmitz. Seit dem 1. Juli 2001 heißt der sportliche Leiter Dieter Hohns. Winfried Schmitz ist ab 1991/1992 SG-Geschäftsführer. "Gelebte Gemeinschaft, um gemeinsam große Ziele zu erreichen, ist bei uns Tradition", weist Schmitz auf die Stärken der Fußballspielgemeinschaft hin. Er erinnert sich aber auch noch, dass der Zusammenschluss von Anfang an keine "Liebes-Heirat" war, wie er sagt. "Wir haben uns im Lauf der Jahre zu einer partnerschaftlichen Gemeinschaft weiterentwickelt, in die sich jeder einbringt - aber auch mal zurücksteckt. Viele Kritiker mussten überzeugt werden, dass eine SG trotz räumlich großer Entfernungen zusammenwachsen kann." Schmitz weiter: "Die Ehe hat uns neben den sportlichen Erfolgen auch einen Rahmen für die Begegnung zwischen den einzelnen Gemeinden gebracht und erfüllt damit eine wichtige soziale Funktion in unseren Dörfern."

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