Kunst, Tanz, Musik, Theater,

PIESPORT. Niederländische Gäste an der Mosel, Deutsche in Holland – angesichts des regen Reiseverkehr scheint es eigentlich verwunderlich, dass sich erst jetzt in Piesport ein "Deutsch-Nederlandse Kulturverein" gegründet hat.

Noch steckt er in den Kinderschuhen, der "Deutsch-Nederlandse Kulturverein". Doch die Initiatoren haben sich einiges vorgenommen. So haben sie sich laut Satzung nicht nur den gegenseitigen Austausch auf die deutsch-niederländische Fahne geschrieben. Ziel ist auch die länderübergreifende Förderung von Kunst, Tanz, Musik, Theater und Kabarett. Für den Anfang konzentrieren sie sich jedoch erst einmal auf den Schwerpunkt Kunst, genauer: auf die Malerei. "Wir werden mit der bildenden Kunst anfangen und sehen, wie sich das entwickelt", sagt Aloys Leyendecker, erster Vorsitzender des Vereins.In Piesport gelandet, in Piesport verwurzelt

Das Bild sei für internationale Begegnungen einfach eher geeignet als die Sprache, meint der Piesporter, dessen Stellvertreter im Verein ein Niederländer ist. Leen Backers aus Amsterdam ist in Piesport allerdings kein Unbekannter. Seit mindestens 15 Jahre komme er schon mit Ehefrau Ted hierher. "In Pies-port sind wir gelandet, und in Piesport bleiben wir auch", kommentiert er die Liebe zu seiner zweiten Heimat lachend. Ursprünglich hergeführt habe sie der Wein, so der Vorsitzende einer holländischen Weinbruderschaft, der mittlerweile Piesporter Hauseigentümer ist. "Und ab und zu gehen wir nach Amsterdam, um zu arbeiten", sieht er das Pendeln zwischen Mosel und Holland humorvoll. Ehefrau Ted inspiriert in Piesport aber nicht nur der Wein. Die Künstlerin, die seit etwa 20 Jahren in Aquarell- und Tinte-Technik malt, hat auch ein reges Interesse an Land und Leuten. Anfangs sei Malen ihr Hobby gewesen, erzählt sie. Mit den Jahren wurde mehr daraus: Inzwischen bietet Ted auch Kurse an - einschließlich Übernachtungsmöglichkeit an der Mosel. Dass sie mit ihren offenen Seminaren auch einen Grundstein für den "Deutsch-Nederlandse Kulturverein" legte, ergab sich jedoch eher zufällig. Da seien einfach ein paar Dinge zusammen gekommen, erläutert Leyendecker. So etwa auch, dass sein Sohn Lutz seit Anfang des Jahres mit Ehefrau Sandy die Weinstube am Domhof samt Restaurant Kabinett gepachtet hat. Denn dadurch stand unerwartet eine Galerie zur Verfügung. Dennoch ist für Lutz die Kunst nicht ursächlich für die Vereinsgründung: "Der Wein war der Ideengeber." Langfristig hat der Verein aber auch die "wirtschaftliche Funktion" im Auge, wie Leyendecker betont. "Wenn wir nach Amsterdam fahren, bringen wir auch Geld dahin", hofft er auf ähnliche Resonanz für die Moselgemeinde. Was laut Backers auf Gegenseitigkeit beruht: "Wenn es im Sommer bei uns keine Deutschen gibt, dann hat man auch nichts zu tun."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort