Lachen und weinen

DOCKWEILER/REGION. In loser Reihenfolge stellt der Trierische Volksfreund Selbsthilfegruppen der Region vor. Heute: Pro Retina Deutschland, Selbsthilfevereinigung für Menschen mit Netzhautdegenerationen. Das sind Augenerkrankungen, die mitten im Leben zur Sehbehinderung/Erblindung führen.

 Die "Pro Retina Deutschland" ist als Regionalgruppe Trier auch im Bereich des ehemaligen Regierungsbezirks Trier aktiv. Ansprechpartner sind zu erreichen in Serrig und in Dockweiler. Im Bild ist Regionalgruppenleiterin Dorothea Kohlhaas aus Dockweiler mit ihrem Mann Peter Kohlhaas beim Tag der Selbsthilfegruppen in Daun. Foto: Gabi Schüller

Die "Pro Retina Deutschland" ist als Regionalgruppe Trier auch im Bereich des ehemaligen Regierungsbezirks Trier aktiv. Ansprechpartner sind zu erreichen in Serrig und in Dockweiler. Im Bild ist Regionalgruppenleiterin Dorothea Kohlhaas aus Dockweiler mit ihrem Mann Peter Kohlhaas beim Tag der Selbsthilfegruppen in Daun. Foto: Gabi Schüller

Die Selbsthilfevereinigung "Pro Retina Deutschland" wurde gegründet für Menschen, die aufgrund einer degenerativen Netzhauterkrankung ihren Erblindungsprozess bewältigen und in ihr Leben integrieren müssen. Die "Pro Retina" ist aktiv durch Menschen, die diese Lebenslage "am eigenen Leib" nachfühlen und somit durch diese Erfahrung und angeeignetes Wissen (ergänzend zu allen fachkompetenten Einrichtungen) weiterhelfen können. Zu diesen ehrenamtlich tätigen Betroffenen gehören Dorothea Kohlhaas (geborene Trauthoff, 36 Jahre) und ihr Ehemann Peter Kohlhaas (41 Jahre) aus Dockweiler. Dorothea Kohlhaas ist (neben Karl Kohlhaas in Serrig) Ansprechpartnerin der Regionalgruppe Trier. Deren Einzugsbereich erstreckt sich primär auf den früheren Regierungsbezirk Trier, aber auch der eine oder andere "Grenzgänger" aus Luxemburg und Belgien habe sich angeschlossen, berichtet die Gruppensprecherin. Wie hilft die Gruppe Betroffenen und Angehörigen? Dorothea Kohlhaas antwortet: "Die Bundesgeschäftsstelle der Pro Retina in Aachen ist nach der Klinikphase im Prinzip die erste Anlaufstelle für alle Interessierten, sie vermittelt die Menschen weiter an die zuständigen Regionalgruppen. Wir als Regionalgruppenmitglieder fungieren dann sozusagen als das ‚erste Auffangbecken' nach der Diagnosestellung, wir trösten und bauen die Menschen auf. Außerdem helfen wir sofort mit Informationen zu den verschiedensten Fragen weiter." Diese positive Erfahrung habe auch sie bei Erkrankungsbeginn erlebt. Daher macht sie den Menschen Mut, sich bei der "Pro Retina" zu melden, selbstverständlich auch direkt bei der Regionalgruppe: "Wir sind immer erreichbar." Die Selbsthilfegemeinschaft bietet den Betroffenen dauerhaften Austausch untereinander und ein vielseitiges Informationsangebot, das sich von der Hilfsmittelbeschaffung über Sozialberatung und Renten-, Schul-, Ausbildungs- und Berufsfragen erstreckt. "Die psychologische Unterstützung der betroffenen Menschen ist bei der Gruppenarbeit besonders intensiv abgedeckt", erklärt Dorothea Kohlhaas. Den Sinn der Selbsthilfegemeinschaft empfindet sie selbst in dem guten Miteinander mit dem Ziel, sich gegenseitig helfen zu können und dabei auch den Humor zu behalten ("Wir lachen und weinen zusammen"). Die Gruppentreffen in der Region sind abwechselnd in verschiedenen Orten mit zentraler Verkehrsanbindung, da Betroffene ja nicht selbst Auto fahren können. Die Treffen finden ungefähr vier- bis sechsmal im Jahr statt. Ein weiteres Schwerpunktziel der Pro Retina Deutschland sei die Forschung nach Behandlungsmöglichkeiten, erklärt Dorothea Kohlhaas. Finanziert werde diese Aufgabe durch die Mitglieder und durch Spenden.

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