Mit Grönemeyer an die Copacabana

Beim Osterkonzert des Manderscheider Musikvereins wird dem erprobten Zuhörer eines sicher schnell aufgehen: "Das sind ja ganz neue Töne." Denn diesmal legen die 50 Musiker ihrem Publikum ein ganz besonderes Ei ins Nest.

 Üben für Ostern: Der Manderscheider Musikverein um Dirigent Walter Eich schlägt neue Töne an. TV-Foto: Christian Kraus

Üben für Ostern: Der Manderscheider Musikverein um Dirigent Walter Eich schlägt neue Töne an. TV-Foto: Christian Kraus

Manderscheid. "Wir möchten den Leuten einmal vorführen, dass es auch anders geht und zu welcher Musik ein solches Blasorchester in der Lage sein kann", sagt Dirigent Walter Eich.Mit dem Stück "Sedona" und einem Arrangement von Filmmusiken fehlt die altbekannte sinfonische Blasmusik zwar nicht völlig im Programm. Der Schwerpunkt liegt aber auf Werken verschiedenster Stile, die sich vor allem in einem ähneln: ihrer Alternativität. Da steht Mancini neben Miles, Glenn Miller neben Grönemeyer.Mit ihrer Entscheidung, dessen Popballaden "Der Weg" und "Ein Stück vom Himmel" ins Repertoire aufzunehmen, haben sich die Manderscheider Musiker gleich in zweifacher Hinsicht selbst herausgefordert: So musste Dirigent Eich sich nicht nur daranmachen, die wenig orchestergerechten Titel erst einmal zu übersetzen. Damit die Textinterpretation des Sarmersbacher Sängers Dieter Treis auch eine Chance auf Gehör hat, müssen die Bläser zudem ihre Lautstärke im Zaume halten.Am vergangenen Sonntag konnten sich Treis und das Orchester auf einer gemeinsamen Probe erstmals gegenseitig beschnuppern. Die zweite Solosängerin, die Manderscheiderin Anja Maxein, trägt Bette Midlers "The Rose" vor und hat schon mal mit dem Verein gearbeitet. Weil Ostern in diesem Jahr außergewöhnlich früh gefeiert wird, bleibt den Musikern letztlich nur die Fastenzeit, um ihr gut zweistündiges innovatives Konzert einzustudieren. "Normalerweise proben wir für einen solchen Auftritt drei bis vier Monate", sagt Walter Eich. "Aber in der kurzen Zeit zwischen Weihnachten und Fastnacht haben wir uns natürlich mit anderen Stücken beschäftigt."Was trotz des einen oder anderen noch auszuräumenden Missklangs schon am Sonntag spürbar war, ist die Vorfreude des Ensembles, einmal ganz andere Töne anschlagen zu dürfen. "Der Wunsch, etwas Neues auszuprobieren, kam mitten aus dem Orchester", sagt Sabine Stolz. Wegen der Jazz- und Swingstücke ist die Saxofonistin diesmal stärker und auf andere Art gefordert als bei den vorherigen Osterkonzerten.Die selbst verordnete musikalische Frischzellenkur macht auch vor der Atmosphäre am Auftrittsort nicht Halt: Um Swingwilligen genügend Beinfreiheit zu bieten, wird der Kursaal nicht komplett bestuhlt, sondern zur Hälfte mit Stehtischen bestückt. Und für all diejenigen, die sich bei Barry Manilows "Copacabana" Rio ein Stück näher fühlen wollen, hält eine Cocktailbar exotische Drinks bereit. Übrigens: Sambatänzer sind willkommen!Das Osterkonzert des Musikvereins Manderscheid beginnt am Sonntag, 23. März, um 20 Uhr im Kurhaus. Der Eintritt ist frei.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort