Mit dem Fahrrad zum Meisterschaftsspiel

HINZERATH. Mit Fußball fing 1921 alles an. Mittlerweile wird beim Sportverein Hinzerath aber auch geschossen, Tischtennis gespielt und Gymnastik gemacht. Und obendrein haben die Mitglieder auch eine närrische Ader.

Mit dem Fahrrad und mit der Bahn machten sich die Fußballer des Sportvereins (SV) Hinzerath aus der Einheitsgemeinde Morbach in den Anfangsjahren des Vereins auf den Weg zu den Meisterschaftsspielen. Im Juli 1921 wurde der Sportverein im damaligen Gasthaus von nur einigen Sportbegeisterten gegründet. Seinerzeit, und viel geändert hat sich offenbar nicht, war Fußball der Lieblingssport der Hinzerather. "Heute", so Vorstandsmitglied Hermann Moseler, "sind die Bedingungen, unter denen gespielt wurde, einfach nicht mehr nachvollziehbar". Aus der präparierten Wiese als Austragungsstätte für sportliche Begegnungen ist mittlerweile ein ansehnlicher Rasenplatz geworden. Die seit 30 Jahren existierende Spielgemeinschaft "SG Hundheim-Hinzerath" läuft optimal: Sie ist mit 17 Punkten Vorsprung in der Saison auf dem besten Weg in die A-Klasse. Geändert im direkten Vergleich zu den Gründungsjahren hat sich natürlich einiges. "Der Verein hat die Zeichen der Zeit erkannt, so Vereinsvorsitzender Thomas Eck. "Aus dem ehemaligen Fußballverein ist ein Sportverein mit etlichen Abteilungen in verschiedenen Sportarten geworden", so Eck. 152 Mitglieder zählt der Verein heute, und er übernimmt in der Einheitsgemeinde eine wichtige Funktion in den Bereichen Jugendarbeit und Veranstaltungen. Es wird mittlerweile geschossen in Hinzerath, Tischtennis gespielt und Gymnastik betrieben. Bereits im Jahr 1897 wurde im Ort eine Schützenkameradschaft gegründet, allerdings ohne eigene Schießanlage. Über mehrere Jahre diente der örtliche Kirchensaal als Luftgewehrstand. Diese Gruppierung formiert esich 1971 neu, 1976 schloss sich der bis dahin eigenständige Verein dem SV Hinzerath an. Nur ein Jahr später konnte die offizielle Fertigstellung des Schützenhauses mit zwei Luftgewehr- und Kleinkaliberständen gefeiert werden. Es folgten weitere Baumaßnahmen, wie die Errichtung einer Grillhütte, Anschlüsse von Wasserleitung im Jahre 1986 und Stromnetz 1991. Die vorerst letzte Baumaßnahme wurde 2002 abgeschlossen: die Schießanlage wurde auf neun Luftgewehrstände erweitert. "Fast ausschließlich in Eigenleistung wurde das bewerkstelligt", erklärt Moseler stolz. Aber Engagement habe Tradition im Verein. Im sportlichen Bereich haben die Schützen viele Treffer gelandet. Seit 1991 dem Rheinischen Schützenbund angehörend, entschieden die Hinzerather gleich mehrere Kreismeisterschaften für sich, sowohl in der Mannschafts- als auch in der Einzelwertung. Als "Knaller" gilt der Aufstieg der Schützen in die Bezirksoberliga im vergangenen Jahr. Sehr erfolgreich agiert seit 1970 auch die aus zwei Herren- und einer Damenmannschaft bestehende Tischtennis-Abteilung. Durch den Umbau der ehemaligen Schule in ein Bürgerhaus stehen dieser Abteilung seit 1986 geeignete Räume für Training und Spielbetrieb zur Verfügung. Die erste Herrenmannschaft spielt in der ersten Kreisklasse, die "zweite Garnitur" in der dritten Kreisklasse, während sich die Damen in der dritten Rheinlandliga behaupten. Die jüngste Abteilung wurde 1987 von den Hinzerather Frauen gegründet. Wöchentlich treffen sie sich mit ihrer Gymnastik-Abteilung zu Turn- und Tanzübungen. Vor zehn Jahren haben die Hinzerather Sportler eine Vereinsgemeinschaft mit der freiwilligen Feuerwehr und dem Heimatverein gegründet. Gemeinsam organisieren sie seitdem Feiern. Nächster gemeinsamer Auftritt wird an den närrischen Tagen sein: Der Sportverein gestaltet den "bunten Abend", die Feuerwehr den "Kinderkarneval" und der Heimatverein ist für den Rosenmontagszug zuständig.

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