Musikalisches Hunsrück-Mosel-Experiment

MORBACH. Was sie verbindet ist der Spaß an der Musik – und ihr gemeinsamer musikalischer Leiter. Mitte Mai wagen der Morbacher "Chor Fatal" und die Musiker der Mosel-Band "Twenty Up" daher ein Experiment.

 In einem ungewöhnlichen Experiment wollen die 40 Sänger des Morbacher "Chor Fatal" mit den zehn Musikern der Mosel-Band "Twenty Up" beweisen, dass Chorgesang und Bandmusik sehr wohl harmonisch klingen können. TV-Foto: Ursula Schmieder

In einem ungewöhnlichen Experiment wollen die 40 Sänger des Morbacher "Chor Fatal" mit den zehn Musikern der Mosel-Band "Twenty Up" beweisen, dass Chorgesang und Bandmusik sehr wohl harmonisch klingen können. TV-Foto: Ursula Schmieder

Eingetragene Vereine sind beide nicht. Dem Zusammenhalt der Sänger des "Chor Fatal" und der Musiker der Band "Twenty Up" tut das jedoch keinen Abbruch. Was den Morbacher Chor und die Band aus Neumagen-Dhron aber vor allem verbindet, ist der Spaß an der Musik. Und natürlich ihr gemeinsamer musikalischer Leiter. Guido Bollig ist im Morbacher Raum nicht nur als Musiklehrer der dortigen Hauptschule bekannt, sondern - und das über die Region hinaus - auch als in diversen Formationen aktiver Keyboarder. Die Idee, mit Chor und Band ein Experiment zu wagen, stammt daher auch in erster Linie von ihm. Nach monatelangen Proben, für die sich alle gemeinsam einmal im Monat getroffen haben, wollen die 50 Sänger und Musiker Mitte Mai beweisen, dass Vokalchor und Tanz-Show-Orchester nicht nur auf der gleichen Bühne stehen, sondern auch gemeinsam auftreten können. Premiere ist am Samstag, 12. Mai, um 20 Uhr im Römerkastell in Neumagen-Dhron. Aus dem Moselort stammt nicht nur Bollig, sondern auch einige Bandmitglieder kommen von dort, die übrigen aus Piesport und Trittenheim. Tags darauf treten Chor und Band dann ab 17 Uhr in der Morbacher Gärtnerei Berg auf, wo sie zum Muttertag alle Mütter mit einem Blümchen begrüßen wollen. Sänger wie Musiker proben daher derzeit eifrig für dieses Wochenende, das für den vor zehn Jahren gegründeten Chor wie auch für die Band eine völlig neue Erfahrung ist. Dabei spielen die Musiker schon seit bald 30 Jahren zusammen - zumindest fünf von ihnen, die von Anfang an dabei sind. 1979 hatten die früheren Aktiven des Musikvereins Neumagen laut Martin Schultz in dieser Formation zusammengefunden. "Wir wollten ein bisschen andere Musik machen", sagt er. Erst seien sie nur im Dorf aufgetreten. Doch irgendwann waren sie dann jedes Wochenende unterwegs, zeitweise sogar als "Haus- und Hof-Band der Jungen Union". Selbst beim Rheinland-Pfalz-Tag traten sie auf, aber auch in Portugal und im französischen Burgund. Mittlerweile sind die Familienväter, deren Kinder längst selbst Musik machen, nur noch ab und an unterwegs. "Heute machen wir das nur mehr so aus Spaß an der Freud", sagt Schultz. An den regelmäßigen Proben mittwochs in Trittenheim halten sie jedoch fest. Zumindest in diesem Punkt sind die Sänger des "Chor Fatal" weniger tüchtig. Haben sie sich doch bewusst entschieden, nur einmal im Monat zu proben. Doch dafür wird diszipliniert geübt, wenn die 39 Aktiven am letzten Donnerstag eines Monats zusammen kommen. Dass Sänger und Band gut harmonieren, dürfte nicht zuletzt an der von Jutta Decker-Schütz auf den Punkt gebrachten Motivation liegen: "Wir machen das einfach just for fun."Ehemalige wollten das Singen nicht mehr lassen

Seine Wurzeln hat der Chor laut Sängerin Elke Kleiner im Morbacher Kinderchor. Als dieser 1998 sein 30-jähriges Bestehen feierte, wollten die "Ehemaligen" eigentlich nur beim Jubiläumskonzert auftreten. Doch dann wollten sie das Singen eben nicht mehr lassen. Mittlerweile sind es längst nicht mehr nur Ehemalige, die im Chor Fatal singen. "Vielleicht ist es noch eine Hand voll", meint Kleiner nach einem Blick in die Runde. Dafür seien Sänger aus etlichen Dörfern im Chor vertreten. Besonders freut sie, dass sich auch ihr ehemaliger Chorleiter Franz-Josef Hoffmann regelmäßig dazu gesellt. Dank ihm sind Sänger im Alter von 14 bis 72 Jahren mit dabei.

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