Musikvereine machen’s möglich

Zwar kann sich Wittlich kein Stadtorchester leisten, aber dank des Einsatzes Ehrenamtlicher müssen Stadt und Umland dennoch nicht auf hochwertige Blasmusik verzichten. Dass hinter Konzerten wie dem am Freitag ein großer Einsatz von Hobbymusikern steht, ist allein schon ein Kompliment wert.

Darüber hinaus zeigt das Projekt "Musikverein meets Philharmonie" des MV Lüxem und der beiden Profimusiker Matthias Ambrosius und Karl-Heinz Steffens, welche Bedeutung Musikvereine jenseits ihrer Beiträge zum Veranstaltungskalender haben. Denn die beiden Orchestermusiker haben einst ihre ersten musikalischen Gehversuche im MV ihres Heimatorts gemacht, ihr Talent entdeckt und weiter ausgebaut. Ohne die zahlreichen Musikvereine wäre es manch talentiertem Instrumentalisten erst gar nicht möglich, das Musizieren zu erlernen, Freude am gemeinsamen Spielen zu erleben - und vielleicht sogar das Hobby zum Beruf zu machen. Schließlich sind Vereine für viele die einzige Chance, kostengünstig ein Instrument zu erlernen. Dass die beiden Orchestermusiker trotz ihrer beruflichen Verpflichtungen beim Konzert zum 50-jährigen Bestehen des MV Lüxems mitwirken, ehrt sie. Zeigt es doch auch: Ein Verein verbindet. Damit bescheren die beiden Profis Wittlich nicht nur ein spannendes Konzert, sondern den Musikern ihres Heimatvereins auch eine ordentliche Portion Proben-Motivation, was vor allem auch jüngere Vereinsmitglieder bei der Stange hält. Nicht zuletzt hat sich der Musikverein Lüxem dank dieses gelungenen Projekts an Konzertliteratur gewagt, die sonst wahrscheinlich so bald nicht die Notenpulte geziert hätte. Kurzum: Wenn Musikvereine so viel möglich machen, sollten sie auch vor vollen Rängen spielen dürfen. Unterstützung vom Publikum gehört dazu. d.schommer@volksfreund.de

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