Paketbienen sind tabu

BERNKASTEL-WITTLICH. (red) Entgegen dem bundesweiten Trend ist die Zahl der Imker im Kreis Bernkastel-Wittlich im vergangenen Jahr gestiegen. Das war ein Grund für die positive Jahresbilanz des Kreisverbandes während der Frühjahrsversammlung.

Trotz herrlichen Bienenflugwetters waren viele Imkerinnen und Imker aus dem Kreisgebiet der Einladung ihres Vorsitzenden Hermann-Josef Valerius zur Frühjahrsversammlung des Kreisimkerverbandes gefolgt. In seiner Begrüßung ging der Vorsitzende auf die zum Teil recht hohen Völkerverluste in verschiedenen Gebieten Deutschlands ein. Als erfreulich wertete er die Tatsache, dass im Kreisgebiet die Verluste als noch "normal" bezeichnet werden könnten. Die staatliche Lehr- und Versuchsanstalt, Fachbereich Bienenkunde, in Mayen führe derzeit eine Erhebungsaktion durch, von der man sich weitere Aufschlüsse und Informationen zum Völkersterben erhoffe. Valerius appellierte an die Imker, gegebenenfalls überzählige Völker an Imkerkollegen, die Verluste zu verzeichnen haben, abzugeben. Er warnte davor, in Fachzeitschriften angebotene "Paketbienen" aus Übersee zu kaufen, da die Gefahr bestehe, Krankheiten und Seuchen einzuschleppen. In seinem Rechenschaftsbericht erinnerte Valerius an die vielen verschiedenen Aktivitäten des Kreisimkerverbandes, wobei einer der Höhepunkte der Besuch des deutschsprachigen Imkerwandertages in Luxemburg war. Besonders erfreulich sei die Tatsache, dass entgegen dem bundesweiten Trend im Kreisverband die Mitgliederzahl von 1998 bis 2002 von 155 auf 157 Imker angestiegen sei. Ebenfalls erhöht habe sich die Zahl der Völker von 1197 auf 1330. Dennoch müsse es auch künftig vorrangiges Ziel sein, junge Menschen für das Imkerwesen zu gewinnen. In diesem Zusammenhang wies er auf die Bedeutung der Bienen im Naturhaushalt hin. So seien ohne die Biene bereits verschiedene Sträucher und Pflanzen ausgestorben. So übersteige auch der Bestäubungswert der Bienen den aus dem Honig gewonnenen Ertrag um ein Vielfaches. Der von der Teilnehmerversammlung gewählte Sitzungspräsident Nikolaus Thibol leitete sodann die Neuwahl des Vorsitzenden. Hermann-Josef Valerius wurde einstimmig wieder gewählt. Ebenfalls einstimmig wurden die weiteren Vorstandsmitglieder Heinrich Huba, Walter Hoffmann, Helmut Rosen, Helmut Schmitz, Norbert Steinbach, Günter Weins, Julius Windhäuser, Walter Huwer, Joachim Clemens, Nikolaus Zell, Arnold Schottler, Dr. Christoph Otten und Manfred Fricker wiedergewählt. Im Anschluss an die Neuwahlen referierte Imkermeister Otto-Ludwig Voss unter dem Motto "Ein Streifzug durch das Bienenjahr unter Beachtung der Varroatose".

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