Römer, Reben, Relaxen

TRIER. (red) Der Eifelverein veranstaltet seine Herbsttagung gemeinsam mit dem Eifel-Ardennen-Kongress in Trier am 9. Oktober unter dem Motto "Römer, Reben, Relaxen". Mitglieder von 160 Ortsgruppen sind auf die Moselhöhen ins Robert-Schuman-Haus eingeladen.

Am Vormittag haben die Gäste ab 10 Uhr die Auswahl zwischen drei Wanderungen über und um den Markusberg und drei angebotenen Führungen in der Innenstadt oder St. Matthias. Die Festversammlung von 14 bis 17 Uhr im Robert-Schuman-Haus bietet ein abwechslungsreiches Programm mit dem Vortrag von Lothar Schwinden, Rheinisches Landesmuseum, zum Thema "Kaiser Konstantin der Große und seine Residenz in Trier". Zudem treten die Winzertanzgruppe Mehring auf, ein Bläsertrio der Städtischen Musikschule und wird der "Konrad Schubach Natur- und Kulturpreis" 2004 verliehen. Mit der Ausrichtung des Eifeltages kehrt der Verein in Trier zu seinen Wurzeln zurück, denn im Jahr 1888 gründete Adolf Dronke, Direktor am damaligen Kaiser-Wilhelm-Gymnasium (heute MPG), in Bad Bertrich den Hauptverein und in Trier eine der ersten 20 Ortsgruppen. Seit dieser Zeit erlebte der Verein eine wechselvolle Geschichte. Neben der Ausrichtung von Wanderwegen in den Wäldern oberhalb der Mosel stand die "bürgerliche gehobene Geselligkeit" im Vordergrund. Die von dem Apotheker Karl Meyer 1934 gegründete Singschar trat bei zahlreichen Anlässen und städtischen Festen auf, und bis in die 70er-Jahre gehörte eine zünftige Karnevalsveranstaltung zum Jahresprogramm. Nach einer Unterbrechung während des Krieges lebte der Verein 1948 wieder auf und wuchs unter der 35-jährigen Führung von Paul Lieser, Oberstudiendirektor in Saarburg, auf 600 Mitglieder. Höhepunkte waren der mehrtägige Deutsche Wandertag in Trier mit der Teilnahme von Bundespräsident Karl Carstens und das 100-jährige Bestehen 1988 mit einem Festakt im Kurfürstlichen Palais. Dabei überreichte der damalige Umweltminister Wilhelm an die neue Vorsitzende Anita Kruppert, die bis heute erfolgreich den Verein führt, die Eichendorff-Plakette für besondere Verdienste um Umwelt und Kultur. Auch um die Denkmalpflege machte sich der Verein verdient. So wurden nach der Jubiläumsfeier 1990 rund 20 alte Wegesteine im Trierer Stadtwald restauriert, der Rest von ursprünglich 64 Steinen, die 1913 aus Anlass des 15-jährigen Bestehens der Ortsgruppe gesetzt worden waren. Im gleichen Jahr erfolgte durch den Hauptverein der Rückkauf des Dronke-Grabes auf dem Städtischen Friedhof, das von der Ortsgruppe mit einem neuen Stein aus Eifelbasalt versehen wurde. Im Jahr 1964 wurde an der Stelle der Dicken Buche das Eifelkreuz errichtet, als Gedenkstätte für die verstorbenen Mitglieder, derer jährlich im November gedacht wird. Der jüngste Beitrag des Vereins war die Restaurierung des Schusterskreuzes im vergangenen Jahr an einem der meist frequentierten Wege im Stadtwald. Weitere Spenden unterstützten die Restaurierung der Liborius- und Markuskapelle sowie des Kutscherhauses im Haus Franziskus.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort