Ziel: Neue Arbeitsplätze

HAHN. (urs) Ein zentrales Ziel des Vereins "Bürger für den Zivilflughafen Hahn" sind mehr Arbeitsplätze. Daneben erhofft sich der Verein auch die Realisierung der Vision Transrapid.

"Es musste ein Gegengewicht gesetzt werden", erinnert sich Stefan Görges, Mitinitiator und erster Vorsitzender, an die Geburtsstunde des Vereins "Bürger für den Zivilflughafen Hahn". Antrieb sei die Gründung der "Bürgerinitiative gegen den Nachtflughafen Hahn" gewesen. "Diese kleine, aber lautstarke Gruppe versuchte glauben zu machen, dass dieses Projekt völlig unrealistisch und schädlich für die Region sei." Erste Ziele der Befürworter: 24-Stunden-Fluggenehmigung, Ansiedlung neuer Firmen und Schaffung neuer Arbeitsplätze, Verbesserung der Infrastruktur, Verlängerung der Start- und Landebahn. Eine Wunschliste, die bis auf die 1997 durch das Oberverwaltungsgericht Koblenz bestätigte Nachtfluggenehmigung bis heute ihre Gültigkeit hat. Aktuell läuft eine Unterschriftenaktion für die Verlängerung. "Bisher kamen mehr als 6000 Unterschriften zusammen", freut sich Vereinsvorsitzender Werner Kuhn. Das Ergebnis sei dem Engagement der Mitglieder zu danken, die an Ständen auf Märkten oder Festen präsent seien. Ein Informationsweg, dem sie gegenüber Großveranstaltungen und parallel zu vier Rundschreiben pro Jahr den Vorzug geben. Als positiv sieht Kuhn die bunte Zusammensetzung des Vereins. "Wir haben alles drin - vom einfachen Lehrling bis zum Professor." Auch von den Orten sei das gemischt, spricht Beisitzer Hans-Werner Rhein das "große Einzugsgebiet" an. Eine weniger erfreuliche Erfahrung war hingegen der Besuch einer Fluglärm-Info-Veranstaltung in Osann-Monzel. "Traurig, was da an Fanatismus von einzelnen Personen kommt", bedauert Kuhn."Wichtigkeit des Hahn erkannt"

Ansonsten sei aber eher eine andere Tendenz festzustellen, meint Beisitzer Klaus-Ulrich Klein. "Die Leute haben mittlerweile die Wichtigkeit des Hahn erkannt." Dennoch bedauert auch Berthold Gewehr, einer der beiden stellvertretenden Vorsitzenden, dass es in jüngster Zeit wieder vermehrt "Krachmacher" aus Richtung Spangdahlem über dem Hahn gibt. Die Jäger würden über dem Reha-Zentrum Bernkastel-Kues drehen: "Und das wird alles auf den Hahn abgewälzt." Der Zuspruch für den Hahn werde aber immer größer. "Das ist der einzige Punkt, wo noch Arbeitsplätze geschaffen werden in der Region", ist Mit-Stellvertreter Wolfgang Jakobi überzeugt. Das Sorgenkind des Vereins ist die Infrastruktur, vor allem der fehlende Bahnanschluss. Für den wachsenden Flughafen wird laut Pressesprecher Wolfgang Hasselbach ein moderner, schneller Anschluss gebraucht. "Unsere Vision ist, dass man in Deutschland eine Transrapid-Strecke bauen sollte." Dies allerdings nicht in Bayern, sondern von Frankfurt über den Hahn nach Brüssel und Luxemburg. Ein Thema, das der Verein bei einem Symposium "Aufbau Hahn" im März 2005 erneut ansprechen will. Zu dieser Tagung wird auch der hessische Ministerpräsident Roland Koch erwartet. Der Ausbau einer provisorischen Bahnstrecke für 100 Millionen Euro sei dagegen "zu umständlich, zu langsam" und daher "nicht akzeptabel". Der Staat könne mit der Dynamik des Flughafens leider nicht Schritt halten. Bestes Beispiel dafür ist laut Rhein der bis 2006 versprochene, vierspurige Ausbau der B 50 Simmern-Hahn. Ein weiteres Handicap sieht der Verein in der Vermarktung. Hasselbach: "Es ist schade, dass die Touristikverbände so schwerfällig sind und das Potenzial nicht ausschöpfen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort