Ölung für den Menschheits-Traum

Der Luftfahrttechnische Betrieb (LTB) Günter Follmann in Landscheid ist in der Region Trier und darüber hinaus die einzige Firma, die Segelflieger und Motorsegler wartet, betreibt und instand hält.

 Marc Kön und Günter Follmann in ihrer Werkstatt in Landscheid: Beide machten ihr Hobby Fliegerei zum Beruf. TV-Foto: Ute Kuhnen

Marc Kön und Günter Follmann in ihrer Werkstatt in Landscheid: Beide machten ihr Hobby Fliegerei zum Beruf. TV-Foto: Ute Kuhnen

Landscheid. Seit jeher ist es ein Traum der Menschheit, frei zu fliegen, wie ein Vogel. Zumindest einen Teil davon macht der Luftfahrttechnische Betrieb (LTB) Günter Follmann in Landscheid wahr, dessen Inhaber Marc Kön ist."Das ist kein alltäglicher Beruf"

Im August dieses Jahres ging Follmann in Rente, und Kön übernahm den Betrieb. Das Rentnerdasein hält Günter Follmann, der die Firma 1975 gründete, allerdings nicht davon ab, seinem Nachfolger in der Werkstatt auszuhelfen. Dort werden die Segelflieger und Motorsegler repariert und gewartet. Das ist kein alltäglicher Beruf. Marc Kön sagt: "Dadurch, dass es nicht viele solcher Firmen in Deutschland gibt - die meisten sind im Stuttgarter Raum - erstreckt sich der Kundenkreis über ganz Deutschland hinweg und auch nach Luxemburg, Belgien und Frankreich." Stolz erwähnt Kön, dass sein Unternehmen zu den wenigen zählt, die Holzflugzeuge reparieren können.Das ist möglich durch die dazugehörige Schreinerwerkstatt, in der alle dafür benötigten Maschinen und Arbeitsmaterialien sowie das Fachwissen über Holz vorhanden sind. Auch nicht mehr ganz flugtüchtige Oldtimer aus Holz werden in seiner Firma wieder auf Vordermann gebracht. Die Schreinerei ist seit 1891 im Besitz der Familie Follmann, Günter Follmann, der machte dort anfangs auch nur Schreinerarbeiten.Seine Freude an der Fliegerei fand Follmann im Herbst 1960. Bei einem sonntäglichen Ausflug auf den Dauner Flugplatz flog er das erste Mal in einem Segelflieger mit. Was zuerst nur ein Hobby war, wurde neben der Schreinerei immer mehr ins tägliche Berufsleben eingebunden. Marc Kön dagegen entdeckte seine Begeisterung für Flugzeuge während seiner Dienstzeit bei der Bundeswehr, als er dort als Mechaniker an Tornados arbeitete. Noch während der Bundeswehrzeit absolvierte Kön seine Ausbildung zum Prüfer für Luftfahrtgeräte. Es folgte eine Umschulung als Leichtflugzeugbauer im Betrieb von Follmann, den er durch die Fliegerei kennenlernte. Beide sind begeisterte Wochend-Flieger.Auf die Frage, warum die Segelfliegerei so viel Spaß mache, schwärmt Günter Follmann: "Segelfliegen kommt dem Traum von der Menschheit, frei wie ein Vogel zu fliegen, am nächsten, ohne Benzin und Lärm. Segelflieger nutzen nur die Kräfte der Natur, um oben zu bleiben. Den Vögeln hat man das Thermikfliegen abgeschaut. Es ist das Gefühl, frei zu sein - eben wie ein Vogel."

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