Arzt und Landwirt sind die wichtigsten Berufe

BERNKASTEL-WITTLICH. Für neun von zehn Jugendlichen in Deutschland sind Arzt und Landwirt die gesellschaftlich wichtigsten Berufe. Dies geht aus einer Jugendstudie des Emnid-Institutes hervor.

Befragt wurden bundesweit Jugendliche aller Schultypen im Alter von zehn bis 18 Jahren. Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau beurteilt die Entwicklung des Ansehens der Landwirtschaft und des Weinbaus in der Bevölkerung positiv. Über kontinuierliche Informations- und Aufklärungstätigkeit werde den Bürgern allmählich die Bedeutung der Landwirtschaft für die Kulturlandschaft, die Arbeitsplätze und die Qualität der Nahrungsmittel wieder bewusst, so der Verband. Politiker und Journalisten nehmen in den Augen der Jugendlichen mit Platz sieben und acht einen Mittelwert ein, am geringsten werden Friseur und Stewardess eingeschätzt. Wie der Deutsche Bauernverband (DBV) mitteilt, war jeder zweite befragte Jugendliche der Meinung, dass Landwirte Technik und technischem Fortschritt bei ihrer Arbeit einen hohen Stellenwert einräumen. Fast jeder zweite attestierte den Landwirten einen verantwortungsvollen Umgang mit Tieren und ein umweltbewusstes Wirtschaften. Mit zunehmendem Alter und mit höherer Schulbildung äußerten sich die Jugendlichen jedoch skeptischer. So war jeder zweite Befragte der zehn- bis zwölfjährigen Jugendlichen davon überzeugt, dass die Landwirte umweltbewusst handeln, unter den 16- bis 18jährigen jedoch nur jeder Dritte. Hauptschüler waren zu 56 Prozent davon überzeugt, Gymnasiasten dagegen nur zu 33 Prozent. Die Informationen der Jugendlichen über Landwirtschaft stammen hauptsächlich aus dem Fernsehen (74 Prozent), aus eigener Beobachtung (74 Prozent) und aus der Schule (72 Prozent).Biolandwirtschaft erst an zehnter Stelle

Auch Schulbücher, Bilder und Sachbücher sowie Eltern und Verwandte liefern wichtige Informationen. Während bei Erwachsenen Tageszeitungen, Zeitschriften und Illustrierte die drittwichtigste Informationsquelle sind, spielen sie für Jugendliche eine wesentlich geringere Rolle (mit 48 Prozent nur Rang sieben). Unter den Printmedien sind vor allem die Tageszeitungen das wichtigste Informationsmedium, insbesondere bei älteren Jugendlichen. Der Mehrheit der Jugendlichen sind landwirtschaftliche Themen nicht gleichgültig, das Hauptinteresse gilt ihnen jedoch nicht. Besonders interessiert Jugendliche die Qualität der Produkte, der Umgang mit den Tieren und die Transparenz der Produktionsmethoden. Erstaunlich bei der Umfrage ist, dass den befragten Jugendlichen die Biolandwirtschaft erst an zehnter Stelle einfällt. Im Gegensatz dazu nimmt sie bei den Erwachsenen einen höheren Stellenwert ein.

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