Viele Menschen glauben, zu geschäftlichen, kulturellen oder feierlichen Anlässen mit dem "kleinen Schwarzen" auf Nummer sicher zu gehen. Doch das ist nach Expertenwissen ein Trugschluss: "Schwarz steht eigentlich nur den Wintertypen, alle anderen erscheinen darin blasser, müde, destruktiver und älter, als sie sind", erläutert Doris Valerius, die vor drei Jahren in Köln eine Ausbildung zur ganzheitlichen Farb-, Typ- und Stilberaterin absolviert hat und von ihrem Zuhause aus vor allem weibliche Kundschaft berät. Vor 16 Jahren profitierte sie selbst von einer solchen Beratung und blieb seitdem vom Thema fasziniert. Nicht uniformiert durchs Leben gehen

"Ich möchte den Menschen helfen, ihr eigenes Ich besser wertzuschätzen, sich wohler zu fühlen und nicht uniformiert durchs Leben zu gehen." Der erste Eindruck, der vom Gegenüber unbewusst aufgenommen wird, sage mehr als tausend Worte. Das wichtigste Körpersignal sei das rein Optische - ein unharmonisches Äußeres wirke sich etwa bei Kundenkontakten oder bei Bewerbungsgesprächen störend aus. "Nachweislich ist der Inhalt des Gesagten nur zu rund 15 Prozent Ausschlag gebend für den Erfolg, das Erscheinungsbild ist bestimmend für den beruflichen und privaten Erfolg." In rund zweistündigen Gesprächen filtert Valerius heraus, welche Kleidung, Frisur, Brille, Schmuck, Make-up und Accessoires am besten zu dem Rat suchenden Menschen passen. Denn wichtig seien nicht nur die Augen- und Haarfarbe oder die Körperform, die auf den ersten Blick sichtbar sind. "Sehr oft spielt auch das Verhalten und der Charakter eine Rolle", ist ihre Erfahrung, "so sind zum Beispiel die Herbsttypen in der Regel besonders kreativ, während Frühlingstypen die Öffentlichkeit genießen, aber dazu neigen, sich zu überfordern. Sommertypen sind in der Tendenz leicht ablenkbar und verspielt, Wintertypen sind zielgerichtet und zunächst eher zurückhaltend." Für das Zusammenpassen von Innerem und Äußerem kennzeichnend sei die Pigmentierung der Haut: "Ausschlag gebend ist, ob der Teint eher gelblich und warm ist oder eher bläulich und kühl." Bei den stimmigen Farben der Kleidung kommt es dann auf Nuancen an. "Die Kosten für eine solche Beratung hat man schnell wieder raus, denn sie bewahrt vor Fehlkäufen und zeitaufwändiger Suche, und sie befreit vom Diktat der Mode", beschreibt Doris Valerius den Nutzen. Sie berät nicht nur einzeln, sondern auch in Kleingruppen. In Zusammenarbeit mit einer Unternehmensberaterin bietet sie für die Bedürfnisse von Geschäftsleuten auch Workshops an: "Dort lernt man, wie man sich am besten in der Öffentlichkeit präsentiert." Um ihre Tipps am besten in die Praxis umsetzen zu können, gibt es eine Kooperation mit einem Trierer Atelier für Maßkonfektion. Aber viele Kunden entlässt sie auch nur mit einem Farbpass, der als "Führerschein für den Kleiderschrank" dient und mit den wichtigsten mit dem Typ harmonierenden Farbmustern bestückt ist. Auf Wunsch begleitet sie ihre Klienten auch bei Shoppingtouren oder bei der Garderobeninventur. "Ich habe oft nur Einmalgespräche und vielleicht noch weiteren telefonischen Kontakt, danach kann der Kunde ohne weitere Beratung auskommen und sich selbstständig orientieren", beschreibt Valerius eine Besonderheit ihres Metiers. "Daher muss ich immer neue Kontakte knüpfen und aktiv nach außen gehen." Netzwerke mit anderen Selbstständigen 1 vor allem mit Kosmetikerinnen oder Designerinnen - sind für sie besonders wichtig. So nimmt Valerius an Veranstaltungen wie "Frauen Aktiv" teil, die von der Frauenbeauftragten des Kreises organisiert werden, oder am "Tag der offenen Tür" in einem Wellness-Studio - und sie geht als Referentin in Schulen.