Einst Butterkisten, heute Möbel nach Maß

In den 75 Jahren ihres Bestehens hat die Morbacher Schreinerei Zimmer-Blasius Höhen ebenso erlebt wie schwere Zeiten. Mit Möbeln und Innenausbau machte sie sich einen Namen.

 Mit Walter Blasius (Zweiter von rechts) hat nun die dritte Generation im Morbacher Familienbetrieb Schreinerei Zimmer-Blasius das Sagen. Im Bild (von links) Praktikant Florian Zirbes, Geselle Kolja Neeckx, Senior Franz Josef Zimmer, Betriebsleiter Blasius und Ehefrau Irmgard Zimmer-Blasius, die Inhaberin. TV-Foto: Ursula Schmieder

Mit Walter Blasius (Zweiter von rechts) hat nun die dritte Generation im Morbacher Familienbetrieb Schreinerei Zimmer-Blasius das Sagen. Im Bild (von links) Praktikant Florian Zirbes, Geselle Kolja Neeckx, Senior Franz Josef Zimmer, Betriebsleiter Blasius und Ehefrau Irmgard Zimmer-Blasius, die Inhaberin. TV-Foto: Ursula Schmieder

Morbach. (urs) Die Zeiten ändern sich, und mit ihnen ändert sich auch einiges in der Morbacher Schreinerei Zimmer. Das alteingesessene Unternehmen firmiert seit dem ersten Januar als Schreinerei-Zimmerausbau Zimmer-Blasius. Franz Josef Zimmer, seit 1951 im Betrieb, hat die Verantwortung für das Familienunternehmen in jüngere Hände gegeben. Neue Inhaberin ist Tochter Irmgard, die, obwohl Schreinergesellin und Bürokauffrau, diesen Schritt alleine wohl nicht gewagt hätte.Der eigentliche Antrieb geht von Ehemann Walter Blasius aus, der als Schreinermeister die Funktion des Technischen Betriebsleiters innehatte. Hätte sich der frühere Metzger nicht vor Jahren entschieden, seiner Frau zuliebe eine Schreinerlehre draufzusatteln, wäre es heute sicher anders um den Betrieb bestellt. Doch so wird die Schreinerei auch künftig erste Adresse sein für ihre Kunden, die dort Möbel nach Maß ordern. Denn der in der Bahnhofstraße ansässige Betrieb fertigt vom Schreibtisch über passgenaue Einbauschränke und Badmöbel bis zum Doppelbett alles individuell nach Kundenwunsch. Doch der Betrieb fertigt nicht nur Möbel, sondern auch Haus- und Zimmertüren oder Fenster. Darüber hinaus verlegen Blasius und seine Mitarbeiter Fußböden, bieten Trockenausbau an sowie Insektenschutz, Verglasungen und Rollläden. Denn Schwiegervater Franz-Josef Zimmer hatte mehr auf Großaufträge gesetzt. Während ihm Aufträge wie für den Flughafen Hahn sein Auskommen sicherten, hat sich der Schwiegersohn in seiner 20-jährigen Berufspraxis auf den Möbelbau spezialisiert.In den Anfangsjahren waren andere Produkte gefragt. Luise Zimmer, die 98-jährige Frau des 1972 gestorbenen Betriebsgründers Johann, erinnert sich, dass sie damals handgefertigte Butterkisten per Pferdekarren an die Molkerei lieferte. Geschichten wie diese machen die Runde, wenn die im Haus lebenden vier Generationen mittags beim Essen zusammensitzen. Die Jüngsten am Tisch sind die 13- und elf Jahre alten Blasius-Töchter.Die Geburtsstunde der Schreinerei (Internet: www.schreinereizimmer.de) schlug vor exakt 75 Jahren, als Johann Zimmer den Betrieb am heutigen Standort gründete. Mit dem Meisterbrief in der Tasche errichtete er 1936 das Werkstattgebäude, in dem er Möbel- und Bauschreinerarbeiten ausführte. Infolge des Zweiten Weltkrieges ruhte der Betrieb später volle neun Jahre lang. Denn der Schreinermeister, der 1940 eingezogen worden war, kehrte erst 1949 nach Hause zurück. Voller Elan stockte er dann aber noch im gleichen Jahr die Werkstatt um eine Etage auf und begann zwei Jahre später mit der Ausbildung seines Sohnes Franz Josef.

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