Familienbetrieb mit globalem Erfolg

NIEDERKAIL. (ako) Die solide Tradition eines familiär geführten Unternehmens mit Standort Eifel verbindet sich gut mit den Anforderungen weltweiter Märkte - diese Erfahrung macht die von Alfred Börner 1956 im westfälischen Gladbeck gegründete Herstellerfirma von mechanischen Hilfen für den Haushalt.

Die Börner Kunststoff- und Metallwarenfabrik hat eine lange Suche nach einem optimalen Standort hinter sich: Von Gladbeck ging es 1959 nach Krählingen ins Ahrtal, schon 1961 weiter nach Dudeldorf bei Bitburg und 1970 nach Niederkail. Der Grund für so viel Mobilität war der geschäftliche Erfolg, der immer größere Hallen erforderte. Am jetzigen Produktionsort kommen moderne computergestützte Anlagen zum Einsatz. An der Spitze des derzeit 78 Mitarbeiter umfassenden Unternehmens stehen Jürgen und Birgit Börner. "Unseren Standort sehen wir eindeutig als Vorteil", sagt Birgit Börner, "nicht nur wegen günstigerer Produktionskosten und guter Grundstückspreise." Das so genannte Offshoring, also die Auslagerung ins Ausland, ist für den Hersteller klassischer und moderner V-Hobel und Edelstahlreiben nicht interessant. "Das haben wir durchgerechnet." Bei aller Bodenständigkeit und Heimatverbundenheit - es gibt ein Börner Fußball-Pokalturnier - ist das Familienunternehmen ein echter "global player": Die Gemüsehobel, Nudelmaschinen, Pfannen und andere Haushaltsgegenstände sind weltweit patentiert und werden zu rund 80 Prozent in den Export in mehr als 50 Länder geschickt. Die USA, der Mittlere Osten oder Russland gehören zu den Absatzmärkten. "Wir achten darauf, funktionale, vielfältig einsetzbare, Platz sparende und in der Handhabung einfache Geräte zu entwickeln und zu produzieren", erklärt Birgit Börner. Die Arbeitsplätze vor Ort in der Eifel zu erhalten ist, so betont Birgit Börner, wichtig für die Qualität. Eine optimierte und automatisierte Produktion sowie ständige Innovationen seien dabei notwendig, um sich zu behaupten: "Es wird in der Branche immer kopiert und man muss sich abheben." Je nach den kulturellen und strukturellen Gegebenheiten im jeweiligen Land vertreiben die Generalvertreter weltweit die Börner-Produkte auf Wochenmärkten, im Fachhandel oder via Fernsehwerbung. "In Deutschland sind unsere Waren im Fachhandel nicht zu haben, sondern sie werden auf Messen und Märkten verkauft. Zudem schulen wir unsere Propagandisten so, dass sie intensiv beraten und die Erzeugnisse vorführen können." Im Wittlicher Hof, der zur Börner GmbH gehört, werden sie und die Generalvertreter vor Ort mit den Haushaltsgegenständen vertraut gemacht und betreut. Für die Region als Anlaufstelle dient der freitägliche Verkauf ab Fabrik, ein eigener Internet-Shop macht die Waren vom preisgünstigen bis zum luxuriösen Modell allgemein zugänglich. Die Werkzeuge für die Herstellung der Produkte werden im Unternehmen selbst gefertigt, und vor allem im Sektor Werkzeugbau wird ausgebildet: "Bei deutschlandweiten Wettbewerben sind unsere Azubis auf den vordersten Plätzen, und wir legen Wert darauf, sie für die Anforderungen der Wirtschaft fit zu machen. Für diese Aufgabe haben wir extra einen Meister", sagt Börner. "Wir sind ein gemischtes Team aus erfahrenen Kräften, aber auch mit sehr vielen jungen Leuten." Vom gängigen Jugendwahn in der Wirtschaft hält sie nichts. Wichtig sei ein solides Wir-Gefühl, das alle einbezieht. Großen Wert legt die Geschäftsleitung auf einen intensiven Informationsaustausch im Unternehmen. "Da gibt es oft Meetings mit Mitarbeitern aus dem Büro und der Produktion, um Geräte auszuprobieren, oder aber gemeinsame Mahlzeiten und Feste."

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