Fein essen inklusive Panoramablick

Der Name "Schöne Aussicht" ist für dieses Gasthaus untertrieben. Eigentlich müsste es heißen "Fantastische Aussicht" oder "Atemberaubende Aussicht". Das Weinhaus in Starkenburg mit der einmaligen Aussicht wird in diesem Jahr 100 Jahre alt.

 Von der Terrasse der „Schönen Aussicht“ ist der Blick atemberaubend. Unser Foto zeigt (von links) Servierkraft Stefanie Kube, Tochter Claudia Weirich, Servierkraft Angela Weitz, Tochter Kerstin Gattwinkel und die Weinhaus-Inhaber Thomas Weirich und Heidi Weirich. TV-Foto: Winfried Simon

Von der Terrasse der „Schönen Aussicht“ ist der Blick atemberaubend. Unser Foto zeigt (von links) Servierkraft Stefanie Kube, Tochter Claudia Weirich, Servierkraft Angela Weitz, Tochter Kerstin Gattwinkel und die Weinhaus-Inhaber Thomas Weirich und Heidi Weirich. TV-Foto: Winfried Simon

Starkenburg. "Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein", sang einst Reinhard Mey. Zwar nicht ganz über den Wolken, aber hoch über dem Moseltal mit Blick auf Traben-Trarbach, Enkirch und Burg, an klaren Tagen sogar bis nach Wittlich, befindet sich seit 100 Jahren das Weinhaus "Schöne Aussicht" in Starkenburg. Exakt 250 Meter über der Mosel, genau auf der Hangkante gelegen, bietet es einen unvergleichlichen Blick auf die Mosellandschaft und die Eifelhöhen.Im Jahr 1907 ließ es die Familie Schüler erbauen. Nach und nach wurde an das Gasthaus immer wieder angebaut, stets näher an die Hangkante. Später ging das Haus an Adolf Weingärtner, dann an seinen Sohn Dieter. Seit 1997 ist es im Besitz von Heidi und Thomas Weirich. Von Ostern bis November ist das beliebte Ausflugslokal und Speiserestaurant geöffnet, Busse fahren vor, und Tagestouristen steuern das Lokal per pedes oder mit dem Auto an.Thomas Weirich war vor seiner Zeit als Gastwirt kaufmännischer Angestellter bei der Weinkellerei Langguth in Traben-Trarbach. Während der Saison half er immer wieder mal hinter der Theke aus. Zur gleichen Zeit verdiente sich auch seine jetzige Ehefau Heidi, eine gelernte Arzthelferin, als Kellnerin in der "Schönen Aussicht" ein bisschen Geld nebenher. "Zwischen uns hatte es eigentlich schon vorher gefunkt", erinnert sich Thomas Weirich. Als sie 1979 heirateten, hatten beide zwar immer wieder davon geträumt, irgendwann einmal gemeinsam ein Restaurant zu betreiben, doch dass es 19 Jahre später ausgerechnet die "Schöne Aussicht" sein sollte, hätten sie niemals gedacht.Morgens mal eben zehn Kuchen backen

Heidi Weirich ist zuständig für den Service, Ehemann Thomas kümmert sich um den Thekendienst und die Einkäufe. Unterstützt werden sie von den beiden Töchtern Claudia und Kerstin, sofern es deren Zeit erlaubt; fest angestellt sind eine Köchin, die sie vom Vorbesitzer "übernommen haben", und eine ausgebildete Kellnerin. Daneben sind je nach Bedarf Küchenhilfen und Aushilfsbedienungen im Einsatz. Heidi Weirich backt gerne. Und diese Leidenschaft kommt ihrem Restaurant und den Gästen zugute. In der Hauptsaison macht sie schon mal, bevor ab 11 Uhr das Lokal öffnet, zehn Kuchen und Torten. Besonders beliebt sind die Königin-Viktoria-Torte, die Cognac-Sahne-Torte und die Sponheimer Kirschtorte. Den Wein beziehen die Weirichs von ihrem Sohn Andreas, der in Starkenburg ein 4,5 Hektar großes Weingut führt. Die regionale Küche bietet unter anderem moselländische Spezialitäten wie Tresterfleisch und Rinderroulade. Je nach Saison gibt es frische Spargel- oder Pfifferling-Gerichte, und auch Wild aus heimischen Wäldern kommt immer wieder auf die Speisekarte. Das große Plus ist und bleibt jedoch die unvergleichlich schöne Aussicht. Wird auch Ihr Betrieb in mindestens der dritten Generation geführt, oder ist Ihr Unter-nehmen älter als 100 Jahre? Dann schreiben Sie uns eine E-Mail an mosel@volksfreund.de. Wir sind immer auf der Suche nach Unternehmen, die sich an unserer Reihe "100 Jahre - von Traditionsbetrieben lernen" beteiligen möchten.

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