Mit einem Dynamo fing alles an

Der Blick in die knapp 80-jährige Geschichte des Eisenschmitter Familienbetriebes "Elektro Kremer Haustechnik" wartet mit einem Detail auf, das die Eifel in einem unerwartet hellen Licht erstrahlen ließ: Die Firme brachte Elektrizität in den Ort.

 Seit bald 80 Jahren ist Elektro Kremer Haustechnik in Eisenschmitt ein Begriff. Doch die Wurzeln des Betriebes, den heute Daniela Weber leitet – hier mit Vater Gottlieb Kremer sowie Tochter Julia und Ehemann Thomas – reichen Jahre weiter zurück. TV-Foto: Ursula Schmieder

Seit bald 80 Jahren ist Elektro Kremer Haustechnik in Eisenschmitt ein Begriff. Doch die Wurzeln des Betriebes, den heute Daniela Weber leitet – hier mit Vater Gottlieb Kremer sowie Tochter Julia und Ehemann Thomas – reichen Jahre weiter zurück. TV-Foto: Ursula Schmieder

Eisenschmitt. (urs) Vielseitigkeit ist oberstes Gebot bei "Elektro Kremer Haustechnik" in Eisenschmitt. Der Familienbetrieb installiert Elektro-, Sanitär- und Heizungsanlagen. Auch mit Kaminsanierung, Netzwerktechnik oder Lüftungs- und Klimaanlagen kennt sich die Firma aus. Geführt wird der Betrieb seit 2005 von Chefin Daniela Weber, doch ihr Vater Gottlieb Kremer, ein Elektromeister, Maschinenbauer, Klempner und Installateur, arbeitet noch tatkräftig mit.Wie der Senior hat auch der Schwiegersohn keine Mühen gescheut. Thomas Weber, gelernter Elektroinstallations-Meister, packte noch den Servicetechniker Sanitär/Heizung drauf sowie Weiterbildungen in Kältetechnik und Trinkwasserversorgung. Derzeit beschäftigt der Betrieb, der in drei Generationen mehr als 50 Handwerker ausgebildet hat, sechs Mitarbeiter.Jüngste Änderung im Haus ist der Abschied vom jahrzehntelang geführten Ladengeschäft, in dem nun ein Ausstellungsraum untergebracht ist. "Wenn im Schaufenster Bügeleisen stehen, sehen die Leute nicht, dass wir Heizungen bauen", begründet die Chefin den Schritt. Batterien oder Glühlampen seien aber weiterhin vorrätig, und alles Übrige könne sie binnen 24 Stunden besorgen. Die Resonanz ihrer Kunden sei durchweg positiv: "Wir haben genauso viel Publikum wie vorher."Vater Gottlieb Kremer, der den Betrieb 1961 übernommen hatte, hat mit seinen 74 Jahren gute und weniger gute Zeiten erlebt. Stolz ist er auf die Anfang der 90er Jahre von ihm gebauten Berieselungsanlagen, die etliche Forstverwaltungen geordert haben. Doch er und sein Vater hätten sich schon plagen müssen. Anfangs sei er noch mit dem Handwägelchen zur Arbeit gefahren oder per Fahrrad. Und der Verkauf musste mit Elektrogeräte-Ausstellungen in den Dorfsälen angekurbelt werden. Doch manches war auch leichter. So sei es früher üblich gewesen, den Betrieb vor Ort zu beauftragen. Heute werde hingegen zuerst nach einem Angebot gefragt.Gegründet hat das Elektrogeschäft Daniela Webers Großvater Jakob Kremer. Dieser trat 1930 in die Fußstapfen seines Schwiegervaters Wilhelm Feuser, der das elektrische Licht nach Eisenschmitt gebracht hatte. Der in Köln zum Elektrotechniker ausgebildete Neffe eines Eisenschmitter Lederwarenfabrikanten setzte 1889 mit Claus Molitor einen Dynamo in Gang, eine der ersten Lichtanlagen in der Eifel. Seine 1891 gegründete "Elektrotechnische Anstalt" versorgte ab 1894 Eisenschmitt mit Strom. Wittlich erhielt erst fünf Jahre später Strom. Das Elektrizitätswerk blieb nach der Übernahme des Leitungsnetzes durch die RWE (1937) Feusers Eigentum und erzeugte noch im Zweiten Weltkrieg Strom.

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