Pioniere des Transportbetons

WITTLICH. Das Betriebsgebäude der Firma Kann Beton an der B 49 in Wittlich ist nicht zu übersehen. Von hier aus werden täglich 200 bis 300 Kubikmeter Beton in die Region transportiert.

 Der "alte Hase" Kurt Löwen (rechts), der seit 1977 bei Kann Beton in Wittlich arbeitet, und Jan Geenenaus der Bendorfer Kann-Zentralevor einer Mischanlage.Foto: Erich Gerten

Der "alte Hase" Kurt Löwen (rechts), der seit 1977 bei Kann Beton in Wittlich arbeitet, und Jan Geenenaus der Bendorfer Kann-Zentralevor einer Mischanlage.Foto: Erich Gerten

"Hier in Wittlich gibt es Kann Beton seit 1976", erläutert Werkleiter Kurt Löwen. Der 49-jährige Kröver kennt die Anfänge von Kann Beton in der Kreisstadt bestens. Seit 1977 ist er dabei. Bis dahin agierte das Werk als Wittlicher Betonbau-Gesellschaft, ehe die Kann KG aus Bendorf einstieg. Kurt Löwen liebt seinen Beruf und kennt die täglichen Erfordernisse der Betonverarbeitung und der Disposition im Umgang mit kleinen und großen Bauherren. "Heute gibt es eine Besonderheit. Es soll roter Beton gemischt werden. Aber ob der Bauherr sich tatsächlich dafür entscheidet, dass wissen wir erst kurz vorher." Kein Problem für die Mitarbeiter. Die automatische Mischanlage stellt den benötigten Beton passgenau mit der gewünschten Körnung und den chemischen Zusätzen zusammen. Das bedeutet auch, dass immer nur soviel Beton "gerührt" wird, wie aktuell vom Mischwagen benötigt wird. Das können in Zeiten großer Nachfrage schon mal 500 Kubikmeter täglich sein. An einem ruhigen Tag sind es etwa 100 Kubikmeter, die das Werk verlassen.Mit Zement, Wasser und Stahlfasern

Mischmeister Markus Grundheber speist den Computer mit den erforderlichen Daten, von der Menge über die Kieskörnung bis zum benötigten Zement- und Wasseranteil. Dann setzt sich der Schrapper in Bewegung und zieht die benötigten Kiesmengen aus den Kiesboxen hinauf in den Mischturm. Zement, Wasser, eventuell Stahlfasern und chemische Zusatzstoffe werden ebenfalls automatisch eingeführt. Mit einem lauten Poltern startet das Rührwerk. Nach wenigen Minuten wird der fertige Beton in das darunter stehende Mischfahrzeug abgelassen. Kein Mensch hat sich die Hände beschmutzt, das Mischwerk arbeitet selbsttätig, sobald es computergesteuert gestartet wurde. Zehn Mischfahrzeuge bedienen die Kunden in der Region zwischen Schweich, Morbach, Ulmen und Daun. Die Fahrzeuge tragen das unübersehbare blau-gelbe Kann-Logo, obwohl sie keine firmeneigenen Fahrzeuge sind. Kann hat mit Spediteuren aus dem Raum Wittlich entsprechende Verträge abgeschlossen. Die Mischertrommeln der schweren Fahrzeuge sind immerzu in Bewegung, damit der Beton auf der Fahrt zu den Baustellen seine Konsistenz beibehält."Wir verstehen uns als mittelständische Gruppe"

Neben Werkleiter Löwen und Mischmeister Grundheber arbeiten bei Kann Beton in Wittlich Betriebsschlosser Hans Ruther, Peter Jaax als Außendienstmitarbeiter sowie Dieter Denzer. Der 33-jährige Jaax ist seit 1998 dabei. "Ich bin das Nesthäkchen bei Kann Beton", erzählt er schmunzelnd. Jan Geenen aus der Bendorfer Zentrale bestätigt und ergänzt: "Wir sind einer der Pioniere des Transportbetons." Geenen ist Geschäftsführer von Kann und verantwortet den Transportbeton. Die gesamte Kann-Gruppe beschäftigt in Deutschland und in Polen insgesamt 1750 Mitarbeiter. "Wir verstehen uns als mittelständische Gruppe." 1927 wurde die Firma unter dem Namen "Schwemmsteinfabrik Frankfurt" als Bimssteinwerk in Bendorf/Rhein gegründet. Mehrheitseigener ist weiterhin die Bendorfer Familie Kann. Die Kann-Gruppe ist auf mehreren Gebieten tätig. Größter Bereich ist die Herstellung von Produkten für den Straßen-, Landschafts- und Gartenbau (Pflastersteine, Hang- und Wandbefestigungen). Zweitgrößter Firmenzweig ist die Kann Beton. Zentrale und Verwaltung der Firmengruppe sind in Bendorf. Der Bereich Transportbeton beschäftigt im nördlichen Rheinland-Pfalz etwa 70 Mitarbeiter. Werkleiter Löwen ist die Zufriedenheit mit den Leistungen seiner Firma und der täglichen Mannschaftsleistung anzusehen. "Manche sagen, ich würde Beton essen", erzählt er schmunzelnd. "Wenn man wie ich mit der Firma verwachsen ist, spielt es keine Rolle, ob der Arbeitstag schon mal mehr als die tarifliche Zeit umfasst. Wir sind da flexibel im Sinne unserer Kunden."

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