Sonnige Aussichten

Der milde Winter hat Rheinland-Pfalz mehr Touristen beschert, und auch in der Region Trier blickt das Gastgewerbe nach einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) zufrieden auf die Wintersaison 2006/2007. Für den Sommer erhoffen sie sich eine Fortsetzung des positiven Trends - nicht zuletzt wegen des Zugpferds Kulturhauptstadt 2007.

 „Komm, lass uns wegfahren“: Immer mehr Menschen buchen sich spontan einen Kurzurlaub. TV-Foto: Archiv/Christiane Wolff

„Komm, lass uns wegfahren“: Immer mehr Menschen buchen sich spontan einen Kurzurlaub. TV-Foto: Archiv/Christiane Wolff

Trier. Die Kulturhauptstadt 2007 und die Konstantin-Ausstellung in Trier seien "das i-Tüpfelchen" auf dem derzeit anziehenden Geschäft, sagt Manfred Schneiders vom "Hotel Gonzlay" in Traben-Trarbach. Auch wenn es in der abgelaufenenen Wintersaison "keine gravierenden Veränderungen" gegeben habe, ist Schneiders mit den Gästezahlen zufrieden. Vor allem, da die Saison "relativ früh angefangen" habe und das traditionelle Loch zwischen Karneval und Ostern in diesem Jahr wenigeer tief gewesen sei. Dazu beigetragen habe nicht zuletzt der milde Winter.Trend: Urlaub das ganze Jahr über

Schneiders Einschätzung bestätigen auch die Zahlen des Statistischen Landesamtes in Bad Ems. Für Rheinland-Pfalz ermittelten die Statistiker für das erste Quartal 2007 1,2 Millionen Gäste, das waren 6,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Nach Angaben der Behörde nutzten vor allem deutsche Urlauber das milde Wetter für einen Besuch in Rheinland-Pfalz.Kein Wunder also, dass die Mehrheit der Unternehmen der Tourismuswirtschaft der Region Trier die zurückliegende Wintersaison 2006/2007 mit "gut" oder "befriedigend" beurteilt. Das zumindest ergab die jüngste Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier. Danach beurteilten 43 Prozent der befragten Gastronomen ihre Geschäftslage als gut, wobei 37 Prozent auch gestiegene Umsätze verbuchten. Im Vorjahr hatte noch ein Drittel der Betriebe mit sinkenden Umsätzen zu kämpfen gehabt. "In den Zahlen kommt auch eine stärkere Auslastung der Berherbergungsbetriebe in der Vor- und Nachsaison zum Ausdruck", sagt IHK-Tourismusreferentin Antje Barthauer. Ursache sei der Trend, "den Urlaub immer mehr über das gesamte Jahr zu verteilen".Eine Analyse, die Claudia Arens bestätigen kann. Nach den Erfahrungen der Direktorin des Dorint-Hotels Biersdorf hätten immer mehr Menschen "das Bedürfnis, zwischendurch die Batterie aufzuladen" und mehrmals im Jahr für ein verlängertes Wochenende in Urlaub zu fahren. Damit einher gehe seit einigen Monaten allerdings die Tendenz, Zimmer immer kurzfristiger zu buchen. So sei eine Prognose für die Sommersaison schwieriger als früher. Zwar verharrten die Buchungen für Juli und August noch etwas unter den Werten des Vorjahrs, doch glaubt Arens, dass sie "am Ende über dem Vorjahr liegen werden". Das Kulturhauptstadtjahr werde dabei jedoch kaum helfen: "Wenn in der Vergangenheit in Trier kulturell etwas los war, haben wir hier in Biersdorf nichts mitbekommen."Auch Gabriele Diewald vom Hotel-Restaurant "Saarburger Hof" in Saarburg gründet ihren Optimismus für die kommenden Monate nicht auf Konstantin & Co., sondern auf die Tendenz, wieder vermehrt in Deutschland Urlaub zu machen. Allerdings berichtet auch sie vom Trenz zu kurzfristigeren Buchungen: "Die Leute sagen: ,Jetzt ist schönes Wetter, lass' uns wegfahren.'" Das Tourismus-Geschäft werde eben immer schnelllebiger, sagt Diewald.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort