Traumnote am Kochtopf

ZELTINGEN-RACHTIG. Ein handfestes "Sehr Gut" für die Absolventen Michel Müller und Christoph Heim: Die beiden Jungköche haben ihre dreijährige Ausbildung mit Traumnoten beendet.

Wie ein filigranes Kunstwerk präsentiert sich das Dessert mit dem wohlklingenden Namen "Topfen-Sesam-Mille feuilles", das die beiden jungen Köche Michel Müller und Christoph Heim flugs fürs TV-Foto auf den Teller zauberten. Für die beiden eine Leichtigkeit, denn im praktischen Teil ihrer dreijährigen Ausbildung haben sie mit ihrer Kochkunst "den Vogel abgeschossen". Mit ihrem Menü aus Vorspeise, Hauptgericht und Dessert, kreiert aus einem vorgegebenen Warenkorb, haben Reim und Müller die Traumnote "sehr gut" erreicht. "Das gab es in den vergangenen Jahrzehnten, seit dem der Köcheverein Mittelmosel besteht, noch nie", bemerkt Ausbilder Hermann Saxler. "Und dann haben wir mit den engagierten jungen Männern gleich zwei Köche, die die Höchstnote erreichten", freut sich Saxler, Küchenchef und Inhaber des Weinhotels "St. Stephanus" in Zeltingen. Saxler bildet seit 25 Jahren Koch-Lehrlinge aus. 30 Köche, darunter 95 Prozent Männer, gingen durch seine Küchen-Lehrjahre. Saxler: "Und alle waren bisher bei den Abschlussprüfungen erfolgreich." Chef schaut sich Azubis vorher genau an

Das ist keineswegs selbstverständlich. "Ich schaue mir die Leute, die bei mir lernen wollen, vorher genau an." Gute Erziehung und Bildung, Motivation, Ehrgeiz und der feste Wunsch zum Kochberuf seien Voraussetzungen für Erfolg. "Ich sehe in der Ausbildung nicht nur die handwerklichen Fähigkeiten, sondern den Menschen in seiner Gesamtheit", erklärt Saxler. Und er ist stolz auf die beiden Absolventen. Müller geht demnächst nach Amerika, Heim zum renommierten Waldhotel "Sonora" in Dreis. Der ein oder andere komme später auch als Koch an seine ehemalige Ausbildungsstätte zurück, sagt Saxler. Für ihn sind die Lehrjahre seiner Koch-Azubis immer wieder eine interessante Zeit. Er arbeitet gerne mit den jungen Leuten: "Die sind in ihrer dreijährigen Ausbildungsphase für mich wie meine Kinder", sagt er und lacht. Dabei haben sich die Art der praktischen Ausbildung und die ganze Art und Weise des Kochens in den vergangenen 25 Jahren sehr verändert. Schwere Suppen und Soßen, wie früher noch üblich, haben heute ihren Platz in der eher leichten und bekömmlichen Kochkunst verloren. Kreatives Ausprobieren, der sorgsame Umgang mit den Lebensmitteln, Leidenschaft wecken, mit Fingerspitzengefühl, Geschicklichkeit und Ideenreichtum an die Zubereitung gehen - all das sind weitere wichtige Aspekte der Ausbildung. Liebe zum Beruf spielt große Rolle

Wert gelegt wird zudem auf richtige Vorbereitung und Arbeitsabläufe sowie die Sauberkeit. "Und ohne gutes Grundprodukt lässt sich auch nicht gut kochen", versichert Saxler. Dabei spiele die Liebe zum Beruf ein große Rolle. Und die ist Müller und Heim schon lange gegeben. Die beiden loben das gute Arbeitsklima im Team vom Weinhotel "St. Stephanus". Die Lehrjahre haben Spaß gemacht, auch wenn es mal mit energischen Worten zur Sache ging. "Das gehört dazu, um Selbstständigkeit und kreatives Tun zu fördern", betonen die beiden Köche. Für sie ist auch die positive Resonanz der Gäste sehr wichtig. Das sporne an und motiviere. Müller: "Und dass man in der Küche eines renommierten Hauses wie dem St.Stephanus mit seiner Vielfalt an wechselnden, variantenreichen Gerichten kreativer und motivierter lernt und mehr Rüstzeug erhält als in einer Schnitzelbraterei, versteht sich von selbst."

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