Wenn Eros Ramazzotti mit dem Flieger kommt

HAHN. Seit vier Jahren gibt es einen deutschen Ableger der englischen Service-Firma AirRep. Die Abfertigung von privaten Kleinflugzeugen, Catering und auch den fliegerischen Komfort von VIPs hat sich ein 16-köpfiges Team unter Leitung der Belgierin Sabine van Lerbeirghe zur Aufgabe gemacht.

Der Hahn gilt allgemein als Billigflughafen für Touristen und Fracht. Dass über ihn prominente Leute wie Eros Ramazzotti oder Michael Schumacher einfliegen, wenn es auf dem Nürburgring oder in der Trier Arena rund geht, ahnt kaum jemand. "Diskretion gehört bei uns zum Business, wenn wir den VIP-Bereich betrachten", erläutert die Stationsleiterin der AirRep GmbH Sabine van Lerbeirghe. Vor rund vier Jahren kam die pfiffige Frau aus Ostende auf den Hahn, um hier den bislang einzigen deutschen Ableger der international agierenden britischen Firma ins Leben zu rufen. "Der Flughafen Hahn hat ein großes Potenzial und ist ideal gelegen", schildert sie die Vorteile, die ihrer Firma als Neugründung einen guten Start versprachen. Die AirRep auf dem Hahn sei ihr "Kind", und an die endlosen Hunsrückwälder statt dicht besiedelter belgischer Nordseeküste habe sie sich inzwischen gewöhnt. Nicht nur eine im afrikanischen Stil eingerichtete VIP-Lounge mit Fernseher, Schlafgelegenheit und allem, was man sich für einen angenehmen Kurzaufenthalt wünschen kann, ist in dem kleinen Gebäude in direkter Nähe zum Flugfeld untergebracht. Das AirRep-Team übernimmt für die VIPs alle erforderlichen Dienste als Rundumbetreuung, so auch den komfortablen Weitertransport an die Zielorte. Sie müssen dank der Arbeit von AirRep nicht durch die normalen Terminals und gelangen vom Hahn aus oft schneller etwa nach Frankfurt-City als vom dortigen Großflughafen aus. "Die Prominenten sind meist ganz entspannt im Umgang, es macht Spaß, mit ihnen umzugehen", freut sich Lerbeirghe über angenehme Erfahrungen. Für die Eigentümer von Kleinflugzeugen mit eigener Fluglizenz gibt es ein Büro, um Wetterberichte und andere zum Fliegen notwendige Informationen einzuholen. Hier treffen sich vor allem Geschäftsleute oder bei schönem Wetter betuchte Hobbypiloten. Auch sie werden umfassend betreut. Ein Warenlager mit zollfreien Parfums und Spirituosen sowie mit Snacks und Getränken, die auf den Flügen gereicht werden, ist ebenfalls in der Station: "Für bestimmte Fluglinien übernehmen wir das Catering." Hier werden die Trolleys mit dem für die jeweilige Luftlinie bestimmten Angebot von Tomatensaft bis Sandwiches bestückt, die dann von den Stewardessen durch die Flugzeuggänge geschoben werden. Alle Mitarbeiter, auch die in der Küche und im Lager, müssen gut Englisch sprechen können, denn das ist die Umgangssprache bei AirRep. Es sei nicht einfach, geeignetes Personal zu finden, bekennt Lerbeirghe. Vor allem an die Mitarbeiter, die mit den gesetzlich vorgeschriebenen und seit den Terroranschlägen enorm strengen Sicherheitskontrollen befasst sind, werden hohe Ansprüche gestellt: "Sie müssen Spezialschulungen absolvieren, zu denen internationales Recht, Gefahrendefinition und -abwehr sowie Konfliktmanagement gehört." Wichtig sei es, offen kommunizieren zu können. "Wir sind ein kleines effektives Team, dazu gehört ein kooperativer Führungsstil und ein gutes Betriebsklima." Eine gewisse Lockerheit gehöre traditionell zur Fliegerei. Dass der Flughafen Hahn sich mit der AirRep einen Namen machen will, auch als Adresse für die so genannte Allgemeine Luftfahrt und den Geschäftsreisemarkt, belegt die Tatsache, dass in 2003 rund 5000 Flugzeuge mit einer Kapazität von bis zu 15 Passagieren abgefertigt wurden. Die Nachfrage bedingt, dass AirRep einen Service rund um die Uhr anbietet.

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