"Zeller Plastik" auf Erfolgskurs

ZELL. In der Region ist es immer die "Zeller Plastik" geblieben, auch wenn sich das Unternehmen in den vergangen drei Jahren "Crown Zeller Deutschland" nannte. Seit Dezember ist der alte Name wieder offiziell. Geschäftsführer Alois Oberhofer erklärte im Gespräch die Hintergründe.

Die Gerüchte, dass "Crown Zeller Deutschland" verkauft werden sollte, kursierten bereits im Sommer. Ende November wurde die Übernahme juristisch abgewickelt. Die "Zeller Plastik", wie sich das Unternehmen jetzt wieder nennt, gehört nun zu einer privaten Investorengruppe mit Sitz in Paris und ist, so heißt es auf der Homepage, "wichtiger Bestandteil von Global Closure Systems (GCS)", einem der größten Verschlusshersteller weltweit. Welche Konsequenzen hat diese Transaktion für die Mitarbeiter und den Standort Zell? Alois Oberhofer, seit zehn Jahren an der Spitze des Unternehmens, sagt: "Für die Mitarbeiter hat sich überhaupt nichts verändert." Er führt eine "bedachte Politik", kooperiert eng mit dem Betriebsrat - mit Erfolg. Es gibt moderate Lohnanpassungen und keine Entlassungen. Aktuell sind am Standort Zell 480 Mitarbeiter beschäftigt. Für dieses Jahr hat sich der dynamische Mittfünfziger ein vierprozentiges Umsatzwachstum vorgenommen. Das soll mit dem enormen Know-how seines Teams in Zell realisiert werden. "Wir wachsen nur mit Produktinnovation, nicht mit Standards", sagt er. Das heißt: Die Massenware wird nach wie vor in Moskau und Garwolin (Polen) hergestellt, während sich die Zeller ganz auf neue Produktentwicklungen konzentrieren. Diese Arbeitsteilung ergibt sich quasi von selbst. "Man kann hier selbst bei einem hohen Automatisierungsgrad keine Billigware produzieren", sagt Oberhofer. Dafür hat der Standort Zell andere Vorteile: Dort sitzen hoch qualifizierte Mitarbeiter, die bei Produktentwicklungen in der ersten Liga mitspielen - und das weltweit. Mit Alois Oberhofer hat die "Zeller Plastik" einen Mann an der Spitze, der nicht nur den deutschen, sondern den globalen Markt im Blick hat. Und der über viel Auslandserfahrung verfügt. Der Diplom-Ökonom verbrachte mehr als 15 Jahre im Ausland, vornehmlich in den USA, bildete sich an der Eliteuniversität Harvard weiter, arbeitete in Konzernen für Automobil- und Industrieelektronik. Die amerikanischen Managementmethoden hat er verinnerlicht: zielgerichtet zu arbeiten, dabei Märkte, Projekte und Finanzen unter strategischen Aspekten im Auge zu behalten.

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