Zukunft Sanierung

In der Kommener Zimmerei Reichert hat mittlerweile die vierte Generation das Sagen und die fünfte zimmert schon tüchtig mit.

 Stabiles Fundament für den bevorstehenden Umbruch: Inhaber Joachim Reichert mit Ehefrau Monika, Schwiegersohn Stephan Schimper und den Eltern Helene und Seniorchef Günter Reichert (von links) fühlen sich für die Zukunft gerüstet. TV-Foto: Ursula Schmieder

Stabiles Fundament für den bevorstehenden Umbruch: Inhaber Joachim Reichert mit Ehefrau Monika, Schwiegersohn Stephan Schimper und den Eltern Helene und Seniorchef Günter Reichert (von links) fühlen sich für die Zukunft gerüstet. TV-Foto: Ursula Schmieder

Kommen. (urs) Das Kerngeschäft der Kommener Zimmerei Reichert ist seit mehr als 100 Jahren der Dachstuhlbau. Das Angebot reicht vom Walm- und Krüppelwalmdach über Sattel- und Pultdächer bis zu freitragenden Dachkonstruktionen für Hallen. Daneben baut der Familienbetrieb auch Niedrigenergie-Häuser in Holzrahmen-Bauweise. Hinzu kommen Aufträge für Holzfassaden, die Restaurierung alter Fachwerke, Gartenpavillons, Innenausbau und Trockenbau.Künftig wird es allerdings eine Verlagerung der Hauptaktivitäten der Zimmerei geben. "Die Zukunft liegt ganz klar im Sanierungsbereich", ist sich Inhaber Joachim Reichert sicher und prophezeit einen anstehenden Umbruch. Seit dem Wegfall der Eigenheim-Förderung sind Neubauten uninteressanter für Bauherren. Der neue Schwerpunkt des Betriebs werde daher die Fassadengestaltung sein. Als Beispiele nennt Reichert Holzfassaden mit vorgehängter Dämmung oder Dachstuhlsanierungen. Eine noch wichtigere Rolle wird zudem nach Ansicht von Ehefrau Monika die Energieberatung spielen. Denn in puncto Dämmung müssten die Kunden intensiv beraten werden.Die Zimmerei arbeitet hauptsächlich im Raum Hunsrück sowie in Luxemburg. Doch auch Fahrten von 150 Kilometern sind nicht ungewöhnlich. Anfang des Jahres musste der Betrieb allerdings einen Einbruch verkraften. Auslöser war der Wegfall der Eigenheim-Zulage in Kombination mit der Mehrwertsteuer-Erhöhung. Seither beschäftigt der Betrieb sieben Mitarbeiter statt zuvor zehn.Zu sehen sind die Reichert'schen Bauten auch "auf Reisen" - dank des Engagements für den Longkamper Karnevalsumzug. Die gewagten Wagenkonstruktionen aus dem Hause Reichert sorgen weit über die Region für Aufsehen.Im Jahr 1897 hatte Matthias Reichert, Urgroßvater des heutigen Inhabers, die Zimmerei in Kommen gegründet. Im Jahr 1931 übernahm Sohn Eduard den Betrieb, der zeitweise in Longkamp ansässig war, und den später seine Witwe Mathilde weiterführte. Seniorchef Günter Reichert, kürzlich ausgezeichnet mit dem Goldenen Meisterbrief, rückte 1959 als 25-Jähriger nach. 1991 hat Sohn Joachim mit Ehefrau Monika den Betrieb übernommen, dessen Zukunft dank Schwiegersohn Stephan Schimper, einem Zimmermannsmeister, gesichert scheint.

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