17-Jährigen bewusstlos geschlagen

Jugendliche haben einem 17-jährigen Mitschüler in der Nähe des Mechernicher Turmhof-Gymnasiums aufgelauert und ihn bewusstlos geschlagen. Während die Schulleitung ein Verfahren eingeleitet hat, werfen die Eltern ihr vor, die Angelegenheit nicht sorgfältig genug zu bearbeiten.

Mechernich. Die blau-grüne Wange erinnert den 17-jährigen Fabian (Name geändert) noch an die Begegnung mit einer fünf Mann starken Gruppe, die ihn nach seinen Angaben in der Nähe des Mechernicher Gymnasiums am Turmhof zusammenschlug. Der Schlägerei war eine verbale Auseinandersetzung im Klassenraum vorangegangen. In der vierten Stunde sei er von zwei Mitschülern beschimpft worden. "Die beiden müssen keinen Grund haben. Die machen die ganze Stufe fertig", sagt Fabian.

Klare Drohung per SMS



Er, Fabian, habe nach einem kleinen Gerangel versucht, die Wogen zu glätten. Doch keine Chance, die beiden hätten ihn weiter geärgert. Ohne nachzudenken, sei ihm der Satz über die Lippen gekommen, dass man die Sache draußen auf dem Schulhof austragen solle. Kurze Zeit später habe ihn eine SMS erreicht: "Wenn du die beiden anpackst, bist du tot."

Nach der sechsten Stunden seien dann fünf Euskirchener Jugendliche im Foyer der Schule aufgetaucht. "Die kamen sofort auf mich zu." Sie hätten ihn herumgeschubst. Danach sei es hinter der Aula weitergegangen. Detailliert kann sich Fabian nicht mehr erinnern. Er weiß noch, dass jemand ihm von hinten einen kräftigen Faustschlag auf den Kiefer verpasste. Fabian fiel bewusstlos zu Boden. Erst im Mechernicher Krankenhaus sei er wieder zu sich gekommen. Eine Woche lang konnte Fabian wegen einer Kieferprellung, einer Gehirnerschütterung und einer Jochbein-Prellung den Unterricht nicht besuchen. Gemeinsam mit seinen Eltern hat Fabian jetzt Strafanzeige erstattet.

Doch der Vater von Fabian fordert auch von der Schule eine Bestrafung. "Solche Schüler gehören nicht an ein Gymnasium", schimpft er. Doch bisher habe die Schule nicht reagiert. "Wenigstens bis zur Konferenz hätten die beiden erstmal der Schule fern bleiben müssen." .

Schulleiter Josef van de Gey: "Am Donnerstag findet eine Anhörung aller Beteiligter statt." Doch das dauert Fabians Eltern eindeutig zu lange. Positive Rückendeckung habe die Familie von Eltern und Schülern erhalten, die sich noch am gleichen Tag meldeten. Angst zur Schule zu gehen hat Fabian nicht, denn alle Mitschüler würden zu ihm halten. Seine Eltern sehen die Sache allerdings nicht ganz so entspannt und machen sich Sorgen. Der Schulleitung wirft die Familie vor, die Angelegenheit unter den Teppich kehren zu wollen: "Das halte ich nicht für richtig", sagt der Vater.

Das schulische Verfahren sei eingeleitet, entgegnet der Schulleiter. Erst nach der Anhörung könne über eine Bestrafung der Schüler entschieden werden. Mögliche Maßnahmen reichten von schriftlichen Verweisen bis hin zu Schulentlassungen.

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