"Das ist ja recht unscheinbar", sagt Dr. Kersten Krauter, Ärztlicher Direktor des St. Joseph Krankenhauses in Prüm. Ja, in der Tat, was da im blitze-blanken Heizungskeller des Krankenhauses als technische Revolution gepriesen wird, sieht so gar nicht imposant aus. Die Bezeichnung "Blockheizkraftwerk" ist da auch eher irreführend, weil man automatisch an eine große Anlage denkt. Doch in Wirklichkeit ist das Heizwerk kaum größer als eine Waschmaschine. Doch "klein, aber oho" ist die Devise. Die Mikro-Gasturbine hat es in sich. Samt Zuleitung hat das einer Flugzeugturbine gleichende Kraftwerk 130 000 Euro gekostet. Betrieben wird sie mit Gas, erklärt Benjamin Weidner, Technischer Koordinator der Caritas Trägergesellschaft West (CTW). 30 Prozent der Energie kommen direkt aus der Turbine, 70 Prozent übernehmen die Heizkessel. Es wird nicht nur Wärme, sondern auch Strom produziert. Weltweit gibt es erst 4000 Stück dieser kleinen Kraftwerke. Nicht viele, aber immerhin so viele, dass man sich bei der CTW sicher ist, die Technik sei ausgereift, betont Gábor Szük, Geschäftsführer der CTW. Die erste Anlage wurde vor sechs Jahren aufgestellt. "Die Gasturbine arbeitet thermodynamisch und umweltfreundlich", sagt Weidner. Sie verbrauche kein Öl, es sei auch nichts zu entsorgen. Auch die Wartungskosten seien dadurch bedingt niedrig. Während eine Turbinen-Welle im Auto sich durchschnittlich 6000- mal in der Minute dreht, schaffe die des Heizkraftwerks 96 000 Umdrehungen. Wie bei einem Auto treibt der mit Gas betriebene Motor einen Generator an und erzeugt Strom. Dabei entsteht Wärme, die ebenfalls genutzt werden kann. "Wir sind überzeugt, dass wir durch diese neue Technik Geld einsparen", sagt Szük. Pro Jahr rechnet der CTW-Geschäftsführer mit einer Ersparnis von 30 000 Euro, so dass die Anlage sich in vier Jahren bezahlt mache. Gemeinsam schalteten Geschäftsleitung und Ärztlicher Direktor das Blockheizkraftwerk an, das mit dezentem Brummen seine Arbeit im Prümer St. Joseph-Krankenhaus aufnahm.