30 Wehrleute üben ungewohnten Ernstfall

Leidenborn · Die Suche nach einer vermissten Person ist oft ein Rennen gegen die Zeit. Jede Hilfe zählt dabei. Damit Feuerwehrleute bestens vorbereitet in den Hilfseinsatz gehen, hat die Prümer Polizei sie jetzt erstmals gezielt geschult.

Leidenborn. Konzentriert blicken 32 Feuerwehrleute auf den Boden eines Feldes bei Leidenborn. Aufmerksam setzen sie ihre Schritte. Jeder nur erdenkliche Hinweis auf den Vermissten, den sie suchen, könnte wichtig sein. Dann endlich wird ein Paar Schuhe gefunden. Offensichtlich ist der Gesuchte tatsächlich in der Gegend. Ein Areal rund ums Feld und ein angrenzendes Waldstück ist abgesperrt.
Stück für Stück wird das gesamte Areal untersucht, dann endlich kommt die Erfolgsnachricht: Der Gesuchte ist gefunden.
Zwar handelt es sich in diesem Fall glücklicherweise nur um eine lebensgroße Puppe, die Vorgehensweise der Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehrlöschzüge Lützkampen, Leidenborn, Großkampenberg und Kesfeld orientiert sich aber an realen Vermissten-Einsätzen.
In Zusammenarbeit mit der Polizeiinspektion Prüm trainieren die Feuerwehrleute für den Ernstfall. "Wenn wir jemanden suchen, ist es wichtig, dass jeder weiß, was er zu tun hat. Alle Helfer müssen wissen, wie ein Einsatz aufgebaut ist und schnell zum Erfolg führt", erklärt Norbert Tautges von der Prümer Polizei.
Joachim Schoden, Wehrführer der Feuerwehr Lützkampen, kam nach einer Wehrtagung, auf der Tautges über Vermisstensuche referierte, auf die Idee, dass auch die Mitglieder der freiwilligen Feuerwehren geschult werden sollten. "Tatsächlich ist das sehr sinnvoll. Ich habe den Vorschlag gerne aufgegriffen und hoffe auch, dass die Veranstaltung vielleicht Nachahmer findet", sagt Tautges.
Um 9 Uhr begann zuvor die Schulung zunächst im Kesfelder Dorfgemeinschaftshaus. Nach der Begrüßung durch den Verbandsgemeindewehrleiter Herbert Schreiber erläutert Tautges zunächst, wie eine Suche von Seiten der Polizei aufgebaut wird. Wichtig sei anhand von allen vorhandenen Hinweisen ein Suchgebiet einzugrenzen und es abzusperren. Anschließend folge eine sehr systematische Untersuchung des Suchgebiets.
Nach der kurzen Erstschulung folgt der Gang ins Gelände. Auch die Leitung des Teams wird dabei realistisch simuliert.
Manöverkritik folgt


Als Abschnittsleiter fungieren die Wehrführer von Leidenborn, Hermann Schwalen, von Großkampenberg, Manfred Wangen und von Kesfeld, Roland Kotz. Als Einsatzleiter hat Joachim Scholden, Wehrführer aus Lützkampen, vorher Hinweise ausgelegt und die Schuhe sowie die Puppe versteckt", berichtet Tautges. Etwa eine Stunde dauert der Einsatz.
Nach Abschluss der Übung folgt ein Abschlussgespräch. "Mir ist wichtig, dass es noch eine Nachbesprechung der Übung gibt. Die Teilnehmer sollen noch einmal drüber sprechen können, wann und weswegen was passiert ist", erklärt der Übungsleiter.

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