Aber nur, wenn der Bund zahlt

Prüm · Sie ist noch nutzbar, aber nur unter eingeschränkten Bedingungen: Die Turnhalle des Regino-Gymnasiums entspricht vom Brandschutz her und in puncto Barrierefreiheit nicht mehr den gültigen Bestimmungen. Der Kreis Bitburg-Prüm versucht jetzt, die Halle in ein Sanierungsprogramm des Bundes unterzubringen.

Aber nur, wenn der Bund zahlt
Foto: Frank Auffenberg (aff) ("TV-Upload Auffenberg"

Prüm. Mit ihren aufgesetzten Giebeln ist die Turnhalle des Regino-Gymnasiums architektonisch durchaus charmant, aber im Detail ist der Bau aus den 1970er Jahren merklich gealtert. Daran soll sich, geht es nach dem Willen der Mitglieder des Kreistags Bitburg-Prüm, noch im Sommer 2016 etwas ändern. Geschlossen stimmten sie für die energetische und technische Sanierung der Sporthalle und auch für die Einrichtung von barrierefreien Zugängen. Unter einer Bedingung: Renoviert wird nur, wenn das Projekt in ein Investitionsprogramm des Bundes aufgenommen wird und so bis zu 90 Prozent der Kosten gefördert würden.
Per Eilentscheidungsrecht hat Landrat Joachim Streit, nach Abstimmung mit dem Kreisvorstand, Anfang des Monats das Projekt angestoßen. Eine enge Antragsfrist des Bundesprogramms "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" machte diesen Schritt notwendig. Die Frist endete schon in der zweiten Novemberwoche. Ausdrücklich ist aber zur Aufnahme in das Investitionsprogramm ein Ratsbeschluss gefordert. Er wurde nun vom Kreistag gefällt und kann noch fristgerecht nachgereicht werden - das war knapp, passt aber genau.
"Wir, vonseiten der Stadt, unterstützen natürlich das Vorhaben", sagt Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy. Die Halle sei nicht nur wichtig für die Schule, sondern auch für das Vereinsleben Prüms von Bedeutung. Zudem habe sie viele Jahre bei Regen als Ausweichquartier für die Konzerte des Prümer Sommers gedient. "Das geht im Moment nicht mehr. Es wäre schon super, wenn die Halle saniert würde."
Auch Udo Baur, Sportwart des Ski Klubs Prüm, drückt die Daumen, dass der Antrag angenommen wird. "Es gibt definitiv einen Sanierungsbedarf. Uns wäre sehr geholfen, wenn die Halle wieder in vollem Umfang bereitstünde." Derzeit bereite besonders der ungenügende Brandschutz Probleme. "Sportveranstaltungen können wir zum einen wegen der fehlenden Bühne, aber auch weil nicht genug Personen in die Halle dürfen, dort nicht ausrichten", sagt Baur.
Ein Problem, dass auch die Schüler des Regino-Gymnasiums betrifft: Zwar ist der Sportunterricht nicht beeinträchtigt, wegen der Brandschutzbestimmungen dürfen seit diesem Jahr in der Halle aber keine Abiturfeiern mehr stattfinden. Aktuell wird nach einem neuen Raum gesucht. Es sei ja nicht damit getan, dass nur die Schüler reinpassten, sagt Schulleiter Albrecht Petri. "Im letzten Jahr kamen wir mit Eltern, Lehrern und den Musikgruppen auf 850 Personen." Der Jahrgang 2016 müsse deswegen woanders feiern. "Die Sanierung ist also enorm wichtig." Er begrüßt die Initiative des Kreises, auch mit Blick auf die Entwicklung Prüms: "Das Regino-Gymnasium wird nach der Verlegung des Busbahnhofs noch mehr zum Eingang der Stadt und sollte so einen guten Eindruck bieten."
"Eine detaillierte Aufstellung der Kosten liegt aktuell noch nicht vor", informierte Martin Olinger von der Verwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm die Ratsmitglieder in der Beschlussvorlage. Die Verwaltung schätze die Kosten für die energetische und technische Sanierung auf rund 2,4 Millionen Euro. Werde das Projekt in das Programm aufgenommen, sei mit einer Bundeszuwendung von bis zu 2,16 Millionen Euro zu rechnen. "Der Eigenanteil des Eifelkreises Bitburg-Prüm würde somit rund 240 000 Euro betragen." Für Februar 2016 ist mit der Entscheidung zu rechnen. Nach weiteren Gesprächen könnte der Zuwendungsbescheid dann im Mai stehen. Läuft alles glatt, könnte sogar im August mit den Arbeiten begonnen werden.
Extra

Der Bund hat im Frühjahr im Rahmen eines Programms für Zukunftsinvestitionen Finanzmittel zur Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur in Höhe von 140 Millionen Euro bereitgestellt. Förderfähig sind Projekte für Einrichtungen, die deutliche Impulse zur Stadtentwicklung geben. Die Projekte sollen eine besondere Wirkung auf die soziale Integration des Orts haben und zur Umsetzung der Klimaschutzziele des Bundes beitragen. Diese Kriterien werden aus Sicht der Verwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm im Zusammenhang mit der Turnhalle des Regino-Gymnasiums erfüllt. Die Halle werde bereits mit regenerativer Heizenergie versorgt und befinde sich zentrumsnah im Ortskern und biete laut Sitzungsvorlage "der Sportjugend die Möglichkeit, ein zentral liegendes Gebäude ohne weite Anfahrtswege nutzen zu können." aff Quelle: Vorlage Kreistag

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