Absturz an der Landesgrenze: Aus Notlandung wird Bruchlandung

In der Nähe von Esch (Oberes Kylltal) ist am Mittwochmorgen ein mit zwei Menschen besetzter Privathubschrauber abgestürzt. Ein 48-Jähriger wurde leicht verletzt, der Helikopter wird als Totalschaden verbucht.

 Wegen geringer Absturzhöhe stieß den beiden Insassen des Helikopters nichts Schlimmeres zu. Doch am Hubschrauber entstand Totalschaden. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Wegen geringer Absturzhöhe stieß den beiden Insassen des Helikopters nichts Schlimmeres zu. Doch am Hubschrauber entstand Totalschaden. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Esch/Alendorf. (fpl) Hubschrauber-Absturz zwischen Alendorf (Kreis Euskirchen, Nordrhein-Westfalen) und Esch - eine geplante Flugübung mit ungeplantem Ausgang: Gegen 10.35 Uhr am Mittwoch ereignete sich die Beinahe-Katastrophe, wie Andreas Blum, Pressesprecher der Polizei Euskirchen auf TV-Anfrage kurz darauf mitteilte. "Wir haben gerade die Information bekommen. Es handelt sich um einen Privathubschrauber, der auf einem Schulungsflug war." Zwei Waldkuppen versperren die Sicht

Der Helikopter war am Morgen in St. Augustin bei Bonn gestartet und unterwegs zum Flugplatz "Dahlemer Binz" im Oberen Kylltal. Zwischen Alendorf und Esch, so die bisherige Rekonstruktion des Unfallhergangs, sollte der 23-jährige Flugschüler aus Simmerath in der Nähe von Monschau (Kreis Aachen) auf freiem Feld eine Notlandung simulieren. Auf dem Weg zu dieser vorgesehenen Landestelle in Sichtweite der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz passierte der Hubschrauber zwei bewaldete Kuppen, die den Piloten möglicherweise die Sicht versperrten. Beim Anfliegen der Feldfläche bemerkten die Männer deshalb offenbar erst viel zu spät, dass sie genau auf eine Hochspannungsleitung zusteuerten.Fluglehrer übernimmt den Steuerknüppel

Sofort übernahm der 48 Jahre alte Fluglehrer aus St. Augustin den Steuerknüppel, konnte jedoch nicht mehr verhindern, dass der Helikopter die Überlandleitung berührte, die Kabel zerschnitt und dabei außer Kontrolle geriet. Aus relativ geringer Höhe stürzte der Hubschrauber auf das Feld. Die geringe Flughöhe ist offenbar auch der Hauptgrund dafür, dass den beiden Piloten nichts Schlimmeres zustieß: Der Fluglehrer zog sich leichte Verletzungen zu, sein Schüler blieb nach ersten Informationen unverletzt. Beide konnten sich aus der Kanzel des zerstörten Helikopters retten. Die Polizei sperrte das Areal ab und schaltete zur Begutachtung Sachverständige von der Bundesstelle für Flugunfall-Untersuchung ein. Ebenfalls im Einsatz: Die Feuerwehr aus dem benachbarten Ripsdorf, die den Schauplatz des Unglücks sicherte.Aus dem Tank des Hubschraubers liefen 80 Liter Treibstoff aus. Bei Redaktionsschluss war noch nicht geklärt, ob an der Unfallstelle Erdreich ausgetauscht und entsorgt werden muss. Die Polizei Euskirchen schätzt den Sachschaden am Hubschrauber auf mehr als 200 000 Euro.

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