Aktionen vor den Supermärkten

Bei der Fachtagung der Katholischen Landvolkbewegung (KLB) im Prümer Konvikt kam es nach dem Vortrag von Bauernverbands-Präses Leo Blum (der TV berichtete) zu einer lebhaften Diskussion.

Prüm. (cus) Niko Billen, Leiter des Landsozialen Arbeitskreises der KLB, betonte bei der Prümer Fachtagung, dass existenzsichernde Preise in Zukunft das wichtigste Kriterium für die Landwirtschaft seien. Viele Landwirte seien arbeitsmäßig stark beansprucht und könnten sich nicht mehr aktiv in das Dorfleben einbringen. Dadurch verändere sich die kirchliche und dörfliche Struktur stark.Die KLB fordert, im Milchmarkt die Mengenregulierung beizubehalten, möglicherweise in abgewandelter Form. Der Bauernverband und der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) sollten ihre Gegensätze beilegen und gemeinsam für die Sache kämpfen, zum Beispiel für existenzsichernde Preise. Im Schweinemarkt müsse man die Verbraucher für die niedrigen Erzeugerpreise sensibilisieren und über Aktionen vor den Supermärkten nachdenken.Schweinebetriebe in der Existenz gefährdet

Gerhard Saar, Geschäftsführer der Schweinevermarktungs-Genossenschaft (SVG), unterstützte die KLB in ihrer Forderung, die kleinen Schlachtbetriebe durch niedrigere Fleischbeschaugebühren zu entlasten. Saar forderte, alles zu tun, um gefährdeten Schweinebetrieben zu helfen.Raymond Geiben vom Verband der deutschsprachigen Landwirte in Belgien plädierte dafür, die Milchquotenregelung abzuschaffen. Die preisliche Entwicklung solle jedoch genau verfolgt werden, um gegebenenfalls darauf zu reagieren, mahnte Geiben bei der Tagung an.Alfons Ferber, Vertreter der Luxemburgischen Landwirtschaftskammer, argumentierte hingegen klar für die Abschaffung der Quote. Seine Begründung: Luxemburg besitze zu wenig Lieferrechte.Helmut Muß, Landwirt und Mitglied im BDM-Landesvorstand, erläuterte die Notwendigkeit einer Erzeugergemeinschaft unter dem Titel "Milchboard". Er forderte ebenfalls die Beibehaltung einer Mengenregulierung. Sein Argument für die Quote: Die Freigabe der Milchmengen-Steuerung führe zu sinkenden Preisen.Hart, aber fair diskutierten die Teilnehmer auf dem Podium ihre Positionen.

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