Alle müssen aufpassen

BITBURG/PRÜM/DAUN. (utz) Im Jahr 2005 haben sich in Rheinland-Pfalz 2069 Verkehrsunfälle mit Kinderbeteiligung ereignet. 21 Kinder wurden getötet, 430 schwer und 1311 leicht verletzt. Grund genug auch für die Polizei in der Eifel, die Kontrollen zu Schulbeginn zu verstärken.

 Auf dem Schulweg lauern Gefahren: Sicherheit erlangen Kinder durch "üben, üben, üben" und dadurch, dass Autofahrer Rücksicht auf die jungen Verkehrsteilnehmer nehmen. Foto: TV-Archiv/Katja Krämer

Auf dem Schulweg lauern Gefahren: Sicherheit erlangen Kinder durch "üben, üben, üben" und dadurch, dass Autofahrer Rücksicht auf die jungen Verkehrsteilnehmer nehmen. Foto: TV-Archiv/Katja Krämer

"Kinderunfälle sind unvermeidbar, zu diesem Ergebnis könnte man kommen. Doch beweisen viele Situationen, dass sowohl die Kinder selbst, aber besonders die Kraftfahrer einen großen Teil zur Verhinderung beitragen können", stellt Polizei-Oberkommissar Klaus Schnarrbach von der Polizei Bitburg fest. Deshalb sorgen er und seine Kollegen aus Bitburg, aber auch aus den anderen Polizeiinspektionen der Region dafür, dass alle Verkehrsteilnehmer lernen, sich im Verkehr umsichtig zu verhalten. Die Polizeien Bitburg und Prüm haben angekündigt, die Kontrollen im Bereich von Schulen - zum Beispiel bezüglich von Geschwindigkeit und Anschnallpflicht - in den ersten Schultagen zudem zu verstärken. Mit Unterstützung der Polizei haben die Fachlehrer an den Schulen sowie das Personal der Kindergärten die Kinder zwar schon auf den Schulweg vorbereitet. Dennoch sollten sich Autofahrer nicht auf das verkehrsgerechte Verhalten der Kinder verlassen. Die Polizei gibt ihnen deshalb folgende Tipps: GESCHWINDIGKEIT IN STÄDTEN UND DÖRFERN VERRINGERN: In der Ortschaft sollten Fahrer stets bremsbereit sein. Beim Erkennen von Kindern am Straßenrand gilt dieser Grundsatz besonders.IMMER RICHTIG GURTEN UND SICHERN: Vor Antritt der Fahrt sollte genau geprüft werden, ob das mitfahrende Kind richtig gesichert ist. Kinder gehören in den Kindersitz. Die Sicherung von Kindern unter zwölf Jahren oder unter 150 Zentimetern Körpergröße ist gesetzlich geregelt. Die Kindersitz-Systeme orientieren sich nicht nur am Alter, sondern auch an Gewicht und Größe der kleinen Mitfahrer. Der Schultergurt soll über die Schultermitte, der Beckengurt so tief wie möglich über die Leistenbeuge laufen. Gurtverlauf und Kopfstützen sind dann nach Bedarf an das Kind anzupassen. ALS FUSSGÄNGER VORBILD SEIN: Fußgänger sollten die Fahrbahn an sicheren Stellen, an Fußgängerüberwegen, an Fußgänger-Furten oder Querungshilfen überqueren. Sie sollten den kürzesten Weg über die Fahrbahn gehen. "Überqueren Sie die Fahrbahn an der Ampel nie bei Rot, Kinder ahmen dieses schlechte Beispiel gerne nach", rät die Polizei. VERKEHRSHELFER BEACHTEN: An besonderen Stellen im Bereich von Schulen - zum Beispiel in Bitburg, Speicher, Neuerburg und Biesdorf - sind Verkehrshelfer eingesetzt. Sie helfen den kleinen, unsicheren Mitschülern beim Überqueren der Fahrbahn. Fahrer sollten auf deren Zeichen achten und vorsichtig fahren an den Stellen, die besonders für den Lotsendienst gekennzeichnet sind.ZU SCHULBEGINN BESONDERS AUFMERKSAM SEIN: An den ersten Schultagen gilt es für die Schüler, sich nach den Ferien wieder an die neue Situation anzupassen. Besonders für Schulanfänger beginnt der Ernst des Lebens. Autofahrer können dazu beitragen, dass sie diese ersten Tage und Wochen ohne Schaden überstehen. BUSHALTESTELLEN BEACHTEN: Bushaltestellen sind besonders gefährlich. An Omnibussen, und damit auch an gekennzeichneten Schulbussen, darf, auch im Gegenverkehr, nur vorsichtig vorbeigefahren werden. Wenn Schüler oder andere Fahrgäste aussteigen, darf nur in Schrittgeschwindigkeit und in einem solchen Abstand vorbeigefahren werden, dass eine Gefährdung von Fahrgästen ausgeschlossen ist. Wenn nötig, muss der Autofahrer anhalten. AUF HELLE KLEIDUNG ACHTEN: Kinder mit heller Kleidung werden nicht nur im Dunkeln, sondern auch bei Regen und Nebel besser wahrgenommen. Schulranzen können mittels Reflektoranhänger hinten und vorne am Trageriemen optisch "aufgemotzt" werden. KINDER BEGLEITEN: Kinder, die erstmals mit dem Bus fahren, sollten die ersten Tage bis zum Bus begleitet werden. Insbesondere beim Ein- und Aussteigen und Überqueren der Straße drohen Gefahren. Die Polizei rät daher, dass die Kinder an Haltestellen verweilen, bis der Bus weggefahren ist, wenn sie die Fahrbahn dort überqueren müssen. In manchen Orten unserer Gemeinden werden Kindergruppen durch Erwachsene begleitet, die sich abwechseln und die gefährlichen Stellen absichern. Bei Fragen zur Schulwegsicherheit besteht die Möglichkeit, die Verkehrssicherheitsberatung oder Verkehrswacht um Rat zu bitten. Infos gibt es bei den Polizeidienststellen.

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