Alle sollen mit anpacken

SCHÖNECKEN. Der Burgflecken wählt. Nach dem Unfalltod von Bürgermeister Paul Ludwig bestimmen die Schönecker am Sonntag, 3. September, einen neuen Gemeindechef. Neben Maria Weber (FWG) tritt für die CDU Werner Krämer an.

 Setzt auf Gemeinschaftssinn: Werner Krämer, Ortsbürgermeister-Kandidat in Schönecken.Foto: Manfred Reuter

Setzt auf Gemeinschaftssinn: Werner Krämer, Ortsbürgermeister-Kandidat in Schönecken.Foto: Manfred Reuter

Zumindest in einem Punkt hält es Werner Krämer genau wie seine Mitbewerberin Maria Weber: von Wahlkampf will er nichts hören. Statt sich darin aufzureiben, möchte er seine Kraft sparen, um im Falle einer Wahl nach dem 3. September zügig an die Arbeit zu gehen. Allein aufgrund seiner Größe (1700 Einwohner und damit viertgrößte Gemeinde im Kreis Bitburg-Prüm) weiß der 56-Jährige, dass es im Burgflecken viel zu tun gibt. An oberster Stelle steht für ihn der Bau eines Gemeindehauses in "angemessener Größe". Krämer: "Das muss nicht für 600 Leute sein, mit 80 Plätzen kommen wir aber auch nicht aus." Er wolle zusammen mit dem Rat deshalb versuchen, trotz knapper Finanzmasse etwas Sinnvolles auf die Beine zu stellen. Daneben geht es Werner Krämer unter anderem um die Sicherstellung des Konsumangebots und der ärztlichen Versorgung sowie um Verbesserungen im Freizeitbereich und in der Fremdenverkehrsstruktur. Natürlich setzt sich auch der Unionskandidat mit Nachdruck für die Errichtung eines Naturerlebnisbads ein, nicht nur um den Gästen, sondern auch der eigenen Jugend etwas zu bieten. Seit acht Jahren ist Werner Krämer Mitglied in der CDU. 2004 wurde er in den Schönecker Gemeinderat gewählt und fungiert seitdem als Erster Beigeordneter und damit als Stellvertreter des Ortsbürgermeisters. Nebenher eine Ausbildung als Rettungsassistent

Krämer wurde in Lissingen geboren und wohnt inzwischen seit 20 Jahren in Schönecken. Er ist verheiratet und hat zwei Söhne. Von Beruf ist der Kandidat Vermessungstechniker beim Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Eifel (DLR), früher Kulturamt Prüm. Nebenher absolvierte er eine zweite Berufsausbildung zum Rettungsassistenten beim Deutschen Roten Kreuz (DRK). In den vergangenen 17 Jahren hat Werner Krämer mehr als 17 Hilfsgütertransporte nach Rumänien organisiert und durchgeführt. "Soziales und ehrenamtliches Engagement ist für mich sehr wichtig", betont deshalb der Unionskandidat, der vom Grundsatz her das fortsetzen möchte, was der verstorbene Bürgermeister Paul Ludwig bereits auf die Schiene gesetzt hat. Natürlich nennt er da die Städtebauförderung. "Das ist ein langer Prozess. So etwas ist nicht in ein paar Jahren erledigt", weiß Krämer, ebenso, wie "dass der Flecken sehr verbesserungswürdig" sei und man deshalb all das nutzen solle, was im Bereich des Machbaren liege. Vor dem Hintergrund all der anstehenden Aufgaben hat sich Werner Krämer genau überlegt, ob er als Bürgermeisterkandidat in Schönecken antreten soll oder nicht. Krämer: "Man muss jederzeit erreichbar und abkömmlich sein.". Deshalb sei ihm die Absprache seiner Bewerbung mit seinem Chef auch sehr wichtig gewesen, hebt er hervor. Werner Krämer hat indes auch ein Lebensmotto: "Die kleinste Tat ist mehr als der größte gute Vorsatz." Und trotzdem: Was würde er denn machen, wenn er plötzlich fünf Millionen Euro für den Burgflecken zur Verfügung hätte? "Dann bauen wir ein Gemeindehaus", sagt er ganz spontan, um dann wieder bescheiden zu werden. Denn: "Erst müssen die Leute am 3. September entscheiden. Bis dahin mache ich meine Arbeit als Beigeordneter. Dann wird man sehen." Und wenn er am 3. September nicht zum Ortsbürgermeister gewählt wird? Werner Krämer: "Ich hätte kein Problem damit. Mich kann nichts erschrecken."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort