Artisten zum Staunen und Ponys zum Streicheln

"In Petersburg ist Pferdemarkt, da muss ein Mann doch hin." In Prüm ist die von Katja Ebstein besungene uralte Faszination Pferdemarkt lebendiger denn je. Heute allerdings geht "Mann" oft mit der ganzen Familie hin.

Prüm. Hauptakteure des 37. Prümer Pferdemarkts waren 200 Vierbeiner. Die genaue Besucherzahl stand bei Marktschluss noch nicht fest. Trotz herrlichen Sonnenscheins äußerte sich Werner Arens vom Reitverein Prümer Land skeptisch, die bisherige Rekordzahl von 5000 Besuchern zu erreichen. Die Vorverlegung des Marktes um eine Woche habe einige Planungen durcheinander gebracht, sagte er. Die 4000er-Marke dürfte jedoch überschritten worden sein.

Ein älteres Ehepaar von der Mosel sah es sogar positiv: "Wir fanden es ideal. Nicht zu viele und nicht zu wenige Leute."

Seine ungebrochene Anziehungskraft verdankt der Markt dem Reitverein Prümer Land mit seinem Vorsitzenden Werner Arens. Stets haben die Verantwortlichen es verstanden, Nostalgie, Brauchtum und Heimatverbundenheit mit den Errungenschaften der Moderne in Einklang zu bringen. Mit dem Erfolg, dass es Alt und Jung gefällt und der Markt zur größten deutschen Veranstaltung seiner Art "links des Rheins" avanciert.

Hauptattraktion im Showprogramm war das international renommierte "Thunderguys Stuntteam" aus Belgien. Mit ihrer Trick-Reitshow und atemberaubenden Kunststücken im gestreckten Galopp begeisterten die Thunderguys das Publikum. "Wir freuen uns, schon zum zweiten Mal in Prüm dabei zu sein und hoffen, bald wieder zu kommen", sagte Chef-Thunderguy Ivan Peters.

70 Zubehör-Stände rund ums Ross



Viel Beifall gab es für die von Marion Neuerburg betreute Jugend des Reitvereins Prümer Land vom Tipperhof. Doch nicht nur den großen Tieren gehörte die Arena. Eindrucksvoll demonstrierten zwei Hirtenhunde, wie man einer Herde störrischer Schafe zeigt, wo es lang geht. Nicht in der Arena, dafür aus nächster Nähe auf dem Kleintiermarkt, gab es Hasen, Hühner und anderes Kleingetier zu bewundern.

"Rund ums Ross" lautete das Angebot an 70 Marktständen. Der Bauernmarkt machte vor allem mit eifeltypischen Spezialitäten Appetit. Wer indes sofort zubeißen oder schlucken wollte, fand dazu Gelegenheit an zahlreichen Imbiss- und Getränkeständen. Auch an die kleinen Besucher hatte man gedacht: Ständig ausgebucht war das Pony-Reiten.

Was aber wäre der Prümer Pferdemarkt ohne seine Veteranen? Ohne jenen harten Kern von Marktkaufleuten, Landwirten, Helfern, eigenwilligen Gesellen, Urgesteinen und Originalen, denen der Markt aus Liebe zum Pferd ans Herz gewachsen ist und die ihm seit vielen Jahren die Treue halten? Zwei davon sind Elsa von Rospatt, die Schäferin aus Kopp bei Gerolstein, und Edwin Keilen aus Schleidweiler. Er führte seine "en miniature" selbst gebauten Dreschmaschinen namhafter Hersteller einem staunenden Publikum vor.

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