Auf Pfaden durch den Pronsfelder Dschungel

Schüler der Berufsbildenden Schule (BBS) in Prüm siegten im Landeswettbewerb "Kinder- und jugendliche Dorferneuerung". Am 30. August werden sie in Landau ausgezeichnet. Das Projekt - ein naturnaher Spielplatz - soll in der Ortsgemeinde Pronsfeld realisiert werden.

 Ortsbürgermeister Winfried Richards (Mitte) und die Mitglieder des Ortsgemeinderats Pronsfeld lassen sich die 15 verschiedenen Modelle von den Schülern erklären. Foto: Michaela Fögen

Ortsbürgermeister Winfried Richards (Mitte) und die Mitglieder des Ortsgemeinderats Pronsfeld lassen sich die 15 verschiedenen Modelle von den Schülern erklären. Foto: Michaela Fögen

Prüm/Pronsfeld. Da war die Freude groß: 78 Schüler aus drei Klassen der höheren Berufsfachschule, Fachrichtung Sozialassistenz, erfuhren zu Beginn des Schuljahrs, dass sie ausgezeichnete Arbeit geleistet haben. Auf Landesebene gewannen sie beim Wettbewerb "Kinder- und jugendfreundliche Dorferneuerung" 1000 Euro Preisgeld. Prämiert wurde ihr Projekt, einen naturnahen Erlebnisspielplatz für die Ortsgemeinde (OG) Pronsfeld zu entwerfen.

Die Idee dazu hatten Mitglieder des OG-Rats Pronsfeld im Dezember vergangenen Jahres, sagt Ortsbürgermeister Winfried Richards. Einen Platz gibt es auch schon: das alte Bahnrampengelände neben dem Radweg in Richtung Bleialf.

Der Wille war da, doch die Ideen noch rar. Ratsmitglied Peter Schirmer, Studiendirektor der BBS Prüm, stellte den Kontakt zu seiner Kollegin Michaela Fögen her. Glücklicher Umstand: Der Lehrplan im Fach Spiel- und Bewegungserziehung sieht die Gestaltung eines Außenspielgeländes vor. "Meine Schüler waren sofort Feuer und Flamme, als sie hörten, dass sie Modelle erarbeiten sollen, die später vielleicht realisiert werden", sagt Michaela Fögen.

Vor Ort machten sie Fotos und zeichneten das Gelände nach. "Sehr kreativ - mit den verrücktesten Ideen" hätten die Schüler dann aus Pappmaché, Styropor oder Eierkartons die Modelllandschaft geformt, erzählt die Lehrerin. Statt 08/15-Spielgeräte einzuplanen, entwickelten sie selbst Ideen. Schwierig dabei war, diese im Miniformat herzustellen. "Das war feinmotorisch sehr anspruchsvoll, die Schüler brauchten viel Ausdauer", erinnert sich Michaela Fögen.

Ortsbürgermeister Winfried Richards besuchte im April die Schule und nahm die 15 fertigen Modelle in Augenschein. Diese überraschten und begeisterten ihn sehr. Er bat die Jugendlichen, ihre Ideen im Rahmen einer Gemeinderatssitzung vorzustellen, was sie auch taten.

Ihm gefielen vor allem die Seilbahn, Hängebrücke, Dschungelpfade, Sitzplätze aus Baumstämmen, Hügellandschaft und Tunnel. Auch der nahe Bach soll nach Möglichkeit mit einbezogen werden.

Der Weg zum fertigen Spielplatz ist jedoch noch weit: In der nächsten Sitzung wollen die Ratsmitglieder Ideen auswählen, die machbar sind. Die Gemeinde muss dann die Finanzierung sicherstellen und Zuschüsse beantragen. Außerdem müssen die Behörden noch ihre Zustimmung geben.

So wird es voraussichtlich noch ein Jahr dauern, bis das Projekt "Naturnaher Erlebnisspielplatz Pronsfeld" realisiert ist.

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