Bereit für zweite Saison

Der Radbus zwischen Prüm und St. Vith (Belgien) wird auch im kommenden Jahr verkehren. Das hat die Rhein-Mosel-Verkehrs-GmbH (RMV) beschlossen - auch wenn die Linie noch weit davon entfernt ist, kostendeckend zu fahren.

Prüm/Bleialf. Einer der schönsten Radwege der Region verbindet Prüm, Pronsfeld und Bleialf mit dem belgischen St. Vith. Seit Mai vergangenen Jahres gibt es als zusätzliches Angebot von Rhein-Mosel-Verkehrs-GmbH (RMV) und André Bustouristik in Zusammenarbeit mit der Eifel-Touristik einen Radbus, der an Wochenenden und Feiertagen Prüm und St. Vith verbindet. Das soll auch im kommenden Jahr so bleiben. "Wir machen weiter", sagt Norbert Gietzen von der RMV. "Wir sind zwar noch weit davon entfernt, kostendeckend zu fahren, aber wir wollen dem Projekt mehr Zeit geben." Eine gute Nachricht für die Touristiker im Prümer Land. Alois Tautges vom Prümer Postferiendorf, der sich schon lange für einen solchen Radbus eingesetzt hat, freut sich: "Bei uns und unseren Gästen ist das ein echter Höhepunkt geworden, viele melden sich schon lange vorher dafür an." Man müsse bei den Radwegen auch Angebote für diejenigen bereit halten, die nicht die komplette Strecke hin und zurück schaffen. Auch vonseiten der Verbandsgemeinde Prüm ist man zufrieden. "Das war in diesem Jahr auf jeden Fall eine gute Sache, sowohl für die Gäste als auch die Einheimischen", sagt Jakob Weinand, der erste Beigeordnete. "An schönen Tagen war der Bus manchmal sogar ausgebucht, da hätten noch mehr Leute mitfahren wollen." Dem gegenüber stünden natürlich leider Tage, an denen wegen schlechtem Wetter niemand mitgefahren sei. Insgesamt seien die Zahlen einigermaßen zufriedenstellend, sagt Busunternehmer Werner André. "Insgesamt habe ich von vielen Seiten gehört, dass viele das Angebot nutzen um auch mal nach St. Vith zu radeln", sagt Weinand.

Im kommenden Jahr soll das Angebot intensiver beworben werden. "Als wir im Mai damit angefangen haben, war das schon relativ spät", sagt Gitzen. Dann soll der Bus auch in den entsprechenden Broschüren und Radmagazinen aufgeführt werden. Das sei in diesem Jahr wegen der doch recht spontanen Umsetzung nicht möglich gewesen. "Jetzt wollen wir eine komplette Saison abwarten und schauen, wie es sich dann entwickelt", sagt André. Die Fahrt mit dem Bus wird allerdings teurer. Bislang zahlte man für die Fahrt von Prüm nach St. Vith mit Fahrrad fünf Euro, für Kinder berechnete man vier Euro. Zukünftig soll die Fahrt für die erschöpften Radfahrer sieben Euro kosten, der Preis für Kinder bleibt gleich. "Das ist immer noch sehr günstig", sagt Gitzen.

Meinung

Wichtiger Schritt

Die Entscheidung, dass der Radbus von Prüm nach St. Vith auch im nächsten Jahr fahren wird, ist eine gute Nachricht für alle Touristiker im Prümer Land. Denn es ist nicht damit getan, einen Radweg in die Landschaft zu stellen und ihn dann sich selbst - beziehungsweise den Radfahrern - zu überlassen. Nein, damit ein solcher Weg auch einen echten Gewinn für den Tourismus bringt, muss auch das übrige Angebot entlang der Strecke stimmen. Das fängt bei einer auf Radfahrer ausgerichteten Gastronomie und Hotellerie an und beinhaltet eben auch ein solches Busangebot. Das erhöht die Frequenz auf dem Radweg und kann dazu führen, dass sich weitere Angebote längs der Strecke etablieren. Wobei man nicht verkennen darf, dass diese Busse nur schwer profitabel zu gestalten sind. Daher sollte man sich seitens der beteiligten Verbandsgemeinden und auch der privaten Touristikbetriebe frühzeitig Gedanken machen, wie man das Ganze auf sichere finanzielle Füße stellt und den Betrieb auch langfristig gewährleistet. c.brunker@volksfreund.de

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