Bilder behinderter Menschen

PRÜM. (red) 17 behinderte Künstler der Westeifel-Werke Gerolstein präsentieren ihre Bilder in einer Kunstausstellung in der Kreissparkasse in Prüm.

Zahlreiche Gäste folgten der Einladung zur Vernissage, und noch mehr Besucher können die Kunstwerke bis Ende des Monats in der Kundenhalle der KSK Prüm betrachten. "Die Öffentlichkeit sieht oft nur, was diese Menschen aufgrund ihres Handicaps nicht können - die Ausstellung ist ein Beleg für das Leistungsvermögen dieser Menschen." sagt KSK-Vorstandsmitglied Reinhold Maas in seiner Begrüßungsansprache und beschreibt damit ein wichtiges Anliegen der Werkstatt für behinderte Menschen. Mit dem Ziel der beruflichen und auch gesellschaftlichen Integration beschäftigen die Westeifel Werke Gerolstein an vier Standorten zur Zeit 520 Menschen, überwiegend mit einer geistigen Behinderung. Begleitet und betreut werden diese Menschen von rund 160 hauptamtlichen nichtbehinderten Mitarbeitern, und so gehören die Werke mit einer Gesamtzahl von nahezu 700 Mitarbeitern zu einem der größten Unternehmen der Region. Die Aufgaben sind sehr vielseitig, und so ist auch die Kunsttherapie, in dessen Rahmen die Bilder für die Kunstausstellung entstanden sind, nur ein Baustein einer Arbeit, die neben der Teilhabemöglichkeit am Arbeitsleben die Persönlichkeit bestmöglich fördern möchte. All dies steht unter dem Aspekt der Integration, erklärt Ferdinand Niesen , Geschäftführer der Westeifel Werke. "In einer zunehmenden Entwicklung der Gesellschaft hin zu mehr Leistungsdruck und zu Egoismus werden Randgruppen gleich welcher Art schlechter integriert. Das macht auch unsere Aufgabe mit einem gesetzlich verankerten Teilhabe-Anspruch am Arbeitsleben nicht gerade einfacher," erklärt Niesen und spricht dabei unter anderem die momentane schwierige Situation auf dem Arbeitsmarkt an. Die Westeifel-Werke verfolgen nicht nur das Ziel, behinderte Menschen innerhalb der Einrichtung auszubilden und dort beruflich dauerhaft einzusetzen. Klar definiertes Ziel und vom Gesetzgeber her gefordert ist auch die Vermittlung von behinderten Menschen in den ersten, allgemeinen Arbeitsmarkt. Damit eine solche Vermittlung dauerhaft funktionieren kann, sind nicht nur die in der Einzelperson liegenden behinderungsspezifischen und leistungsbezogenen Gründe wichtig, sondern auch eine gesellschaftliche Akzeptanz und Offenheit im alltäglichen Umgang. "Wir möchten gerne an die Öffentlichkeit treten, um zu zeigen, dass beeinträchtigte Menschen in vielen Bereichen sehr ausgeprägte Fähigkeiten haben und manchmal sogar dem so genannten Nichtbehinderten nicht nur gleichziehen, sondern diesen sogar in einzelnen Bereichen übertreffen können." "Am Anfang war ich ganz schön aufgeregt"

Auch viele der behinderten Künstler selbst waren bei der Vernissage dabei und gaben interessierten Gästen Auskunft zu ihren Bildern. Eine von ihnen ist Monika Bourbones, die schon mehrere Bilder in einer Kunstausstellung hatte, aber selbst zum ersten Mal bei einer Eröffnung anwesend war. "Am Anfang war ich ganz schön aufgeregt, aber später dann sehr stolz, denn immerhin wurde mein Bild als erstes verkauft." sagt sie und erzählt weiter, dass sie nicht nur in der Werkstatt male, sondern auch sehr viel zu Hause. Die Kunstausstellung der Westeifel Werke kann noch bis zum 27.Oktober während der Öffnungzeiten der Kreisparkasse Prüm von 8.30 bis 16.30 Uhr besucht werden.

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