Bundesstraße 51 bei Stadtkyll ist von morgen an für Lastwagen auf fünf Kilometern gebührenpflichtig

Stadtkyll · Die Bundesstraße 51 ist auf dem Abschnitt zwischen Stadtkyll und dem nordrhein-westfälischen Dahlem in beiden Richtungen zweispurig ausgebaut. Und wird auf diesen fünf Kilometern von Mittwoch an für Lastwagen mautpflichtig. Das rechnet sich: Die Gebühr soll dem Bund bis zu 700 000 Euro im Jahr einbringen.

 Zwei Spuren in jeder Richtung, deshalb Maut für LKW: die B 51 in Höhe von Stadtkyll. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Zwei Spuren in jeder Richtung, deshalb Maut für LKW: die B 51 in Höhe von Stadtkyll. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

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Stadtkyll. Es gibt ja nicht nur Autobahnen im Land: Auch eine Reihe von Bundesstraßen sind abschnittsweise mit mindestens zwei Spuren in jeder Richtung ausgebaut. Etwa 1200 Kilometer davon sind bereits seit 2012 für Lastwagen mautpflichtig. Nun kommen, per Beschluss von Bundestag und Bundesrat, weitere 1100 Kilometer dazu - fünf davon liegen im Oberen Kylltal zwischen Dahlem und Stadtkyll.
Die Regelung gilt von diesem Mittwoch an. Je nach Größe und Schadstoffklasse des Fahrzeugs soll sie auf dem Abschnitt in der Eifel zwischen 12,5 und 21,4 Cent betragen.
Klingt nach wenig. Bei 11 000 Fahrzeugen, davon mehr als 3060 Lastwagen am Tag auf der "E", wie die Stadtkyller die B 51 (weil "Europastraße") auch nennen, kleckert sich das aber auf rund 700 000 Euro im Jahr.
Zumal von Oktober an auch Fahrzeuge mit einem Gewicht von 7,5 Tonnen mautpflichtig werden sollen (bisher: zwölf Tonnen). Die Summe hat man bei Toll Collect ausgerechnet, dem Unternehmen, das die Gebühr für den Bund erhebt. Pro LKW werde im Schnitt knapp ein Euro gezahlt.Erfassung per Satellit


Den könnte man sich ja eventuell auch sparen als Spediteur: In den Gemeinden befürchtet man deshalb, dass manch ein Fahrer dann die Bundesstraße verlässt, durch die Dörfer dieselt und anschließend wieder auf den zweispurigen Abschnitt auffährt.
Wie vor einigen Wochen, als die Bundesstraße wegen Vermessungen bei Stadtkyll gesperrt war: "Das war eine Katastrophe, als die ganzen LKW hier durchgingen", sagt Ortsbürgermeister Harald Schmitz. Das sei aber nicht wahrscheinlich, sagt Claudia Steen, die Pressesprecherin von Toll Collect, zumal es auch keine Mautbrücke geben werde: Bei den meisten LKW funktioniere die Erfassung mittlerweile per Satellitenverbindung. Die Wagen seien mit einem Gerät ausgerüstet, das automatisch prüfe, ob sie sich auf einer Mautstraße befänden und alle Daten weiterleite.
Davon abgesehen lohne sich ein Umweg meistens nicht: "In der Regel fahren sie einfach weiter. Sie müssen ja auch Liefertermine einhalten." Da sei die Gefahr, in einem kleinen Dorf steckenzubleiben, Zeit zu verlieren und mehr Sprit zu verbrauchen, zu groß. Außerdem könnten die Gemeinden ein Verbot für den Durchgangs-Schwerlastverkehr aussprechen.
"Die fahren einfach durch", sagt auch Bruno von Landenberg vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Gerolstein. In den Gemeinden entlang des Maut-Abschnitts müsse man sich also keine allzu großen Sorgen machen.Sanierung steht an


Übrigens war in Gerolstein zunächst unklar, ob die Straße tatsächlich mautpflichtig werde. Grund: Der Bund hatte das den Rheinland-Pfälzern nicht mitgeteilt, da der Abschnitt Nordrhein-Westfalen zugeordnet sei.
Die Bundesstraße wird außerdem demnächst auf den gut drei rheinland-pfälzischen Kilometern grundsaniert. "Wir sind da in der Planung", sagt Harald Enders, LBM-Chef in Gerolstein. Genauer Zeitpunkt und Kosten stünden noch nicht fest.
Allerdings sei nicht damit zu rechnen, dass während der Arbeiten der gesamte Verkehr durch die Dörfer müsse: "Das soll ohne Sperrung laufen", sagt Harald Enders. Denn weil die Straße vierspurig sei, könne man mit den Arbeiten auf der einen Seite beginnen und so lange alles über die jeweils andere Fahrbahn leiten.

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