Busse zum Rad-Transport

In der Diskussion um die Nutzung der Bahntrasse Prüm-Gerolstein plädiert die Interessengemeinschaft (IG) Westeifelbahn dafür, entweder eine Draisinenbahn oder einen Schienenbus-Verkehr zu verwirklichen. Radlerbusse sollen das Wegenetz attraktiver machen.

 Ein Schienenbus am Bahnhof Müllenborn. Foto: Vulkan-Eifel-Bahn

Ein Schienenbus am Bahnhof Müllenborn. Foto: Vulkan-Eifel-Bahn

Prüm/Gerolstein. In der IG Westeifelbahn treffen sich seit zwei Jahren Eisenbahnfreunde, die sich für Geschichte und Zukunft der stillgelegten Strecke interessieren (der TV berichtete). Vorsitzender ist Andreas Kurth. Nach Auffassung der IG ist zur Stärkung des Radtourismus nicht der Abbau der Gleisstrecke für den Bau eines weiteren Radwegs sinnvoll, sondern der Aufbau eines Netzes von Verkehrsträgern zum Radtransfer. Eine Möglichkeit sei der Einsatz von Linienbussen mit Platz für bis zu 32 Fahrräder, etwa in einem speziellen Anhänger. Der Gedanke bezieht sich nicht nur auf An- und Abreise: "Bei Schäden am Fahrrad oder Erschöpfung können Radler auf ein geeignetes Verkehrsmittel angewiesen sein, um an den Ausgangspunkt zurückkehren zu können", stellt die IG fest. Für viele Radler sei es mühsam, wenn sie nach 32 Kilometern von Prüm nach St. Vith ebenfalls per Rad wieder zurück fahren müssen. Nach Ansicht der IG ist dem Radler nicht mit einer Verlängerung der Strecke um teils steigungsreiche weitere 23 Kilometer von Prüm nach Gerolstein geholfen. Besser seien Radlerbusse, die einen Transfer zwischen St.Vith, Bleialf, Arzfeld und Prüm gewährleisten. Zwischen Prüm und Gerolstein könne diese Aufgabe künftig teilweise der Schienenbus übernehmen. Eine Variante wäre die Umwandlung der Regio-Linie 411 in einen Radlerbus, der über Prüm hinaus verlängert würde. Die bestehenden Radlerbusse in der Vulkaneifel verkehren wie der Schienenbus auf Bestellung des Zweckverbandes Rheinland-Pfalz Nord, der einen Betriebszuschuss zahlt.Ein Stück Bahngeschichte bewahren und vermarkten

Die IG hofft, dass Gerolstein-Prüm als letzte Bahnstrecke der Westeifel erhalten bleibt und die Region um eine Attraktion bereichert. "Eine Draisinenbahn wäre ein im weiten Umkreis konkurrenzloses und zeitgemäßes Freizeitangebot, eine Schienenbus-Fahrt ein wetterunabhängiges und auch für Wanderer und Senioren reizvolles Alternativangebot zur Radtour", sagt IG-Mitglied Dominik Scholzen. Zugleich werde der Radtourismus gestärkt, da eine Fahrrad-Draisine eine Verknüpfung aus Radeln und Bahn biete beziehungsweise der Schienenbus zur bequemen An- und Abreise zum Radwegenetz genutzt werden könne. Die Hoffnung der IG: "In beiden Fällen bliebe ergänzend zu den Radwegen auch ein kleines Stück der 125-jährigen Bahngeschichte der Westeifel erhalten und könnte touristisch vermarktet werden." EXTRA Die IG Westeifelbahn lädt für Sonntag, 14. Oktober, zur Fahrt nach Sourbrodt in Belgien ein. Dort können die Teilnehmer eine Rad-Draisine Probe fahren. Bus- und Draisinenfahrt sind kostenlos, es wird um Spenden gebeten. Anmeldung: Telefon 0176/61124325, E-Mail westeifelbahn@web.de. Bus-Stationen: 11.15 Uhr Gerolstein Bahnhof, 11.30 Uhr Müllenborn Gasthaus Roden und Abzweigung Oos, 11.35 Uhr Büdesheim Bahn-Haltepunkt, 11.45 Uhr Schwirzheim Bahn-Haltepunkt und Gondelsheim Bahnhof, 12 Uhr Prüm Bahnhof. (cus)

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