Freitag gegen 15.15 Uhr am Stadtrand von Prüm. Eine Routinekontrolle der Bundespolizei entwickelt sich zu einem Drama. Als der Fahrer eines dunkelblauen Mittelklassewagens mit Mannheimer Kennzeichen die Kontrollstelle passiert, hält er nicht an, sondern tritt aufs Gaspedal. Sofort nehmen Beamte im Streifenwagen die Verfolgung auf. Der Flüchtige rast mit seinem Wagen über Held- und Prümtalstraße, biegt dann nach links zum Fort-Madison-Platz ab. Vor der Einfahrt zum Parkhaus rammt das Auto ein Verkehrsschild. "Da hab' ich einen lauten Knall gehört", berichtet Augenzeuge Lothar Lamberty im Gespräch mit dem TV. Der Fleringer will gerade vom Teichplatz in Richtung Zentrum gehen, als er durch die Sirenen und das krachende Blech aufgeschreckt wird. Er dreht sich um und sieht, wie ein Mann wegläuft und von einem Polizisten verfolgt wird. Die Flüchtende stürmt hinter den Häuserblock in Richtung Fußgänger-Passage zur Ritzstraße. Lamberty will der Polizei helfen und läuft die Ritzstraße hinunter, um dem Flüchtenden so den Weg abzuschneiden: "Doch als ich um die Ecke sah, hatte der Polizist den Mann schon am Boden und legte ihm Handschellen an." Der Festgenommene ist der bei der Kontrolle getürmte Fahrer. Sein Beifahrer liegt direkt neben dem Auto am Boden, fixiert von einem anderen Beamten. Eine Traube von Schaulustigen, darunter auch Touristen, beobachtet die Szene. "Dass so etwas hier passieren könnte, hätte ich nicht gedacht", wundert sich einer der Touristen. Einsatzkräfte von der Polizei Prüm kommen zur Verstärkung und bringen die aufgegriffenen Männer zur Vernehmung ins Gebäude der Polizeiinspektion. Innerhalb weniger Minuten ist der Spuk vorbei, und die Menschenmenge löst sich auf. Wolfgang Annen, Dienstgruppenleiter der Bundespolizei Trier, verweist auf die gute Zusammenarbeit zwischen Bundes- und Landespolizei bei dem Einsatz: "Das hat sich gelohnt. Der Fahrer war unerlaubt nach Deutschland eingereist und wollte sich einer Kontrolle entziehen." Die Überprüfung des Beifahrers habe noch nichts Auffälliges ergeben. Die Ermittlungen dauern an. Seit Ende November betreibt die Bundespolizei eine Außenstelle in Prüm (der TV berichtete).