Da ist noch Luft nach oben

Von der Ginsterwiese zum modernen Flugplatz: Die "Dahlemer Binz" im Oberen Kylltal wird 50 Jahre alt. Am ersten August-Wochenende wird der Geburtstag groß gefeiert.

Dahlem. Mit dem "Luftsportclub Eifelflug" fing alles an: Die Segel-Enthusiasten aus der Region hatten sich 1955 zuammengetan, um ihrer Leidenschaft in luftiger Eifelhöhe nachzugehen. Ihren Start- und Landeplatz fanden sie im Oberen Kylltal: In Dahlem (Kreis Euskirchen). "Das war damals noch eine mit Ginster bewachsene Wiese", erzählt der heutige Flugplatz-Geschäftsführer Helmut Etten. 1957 unterzeichneten die Flieger den endgültigen Pachtvertrag mit der Gemeinde - die Geburtsstunde der "Binz". Der Name ist eine Flurbezeichnung: Etten vermutet, dass die Fläche damals auch mit Binsen bewachsen gewesen sein muss.Die Luftsportler bauten ihre Wiese nach und nach zum Flugplatz aus - und mit den Jahren wurde die "Binz" das, was Etten heute so bezeichnet: "Ein Verkehrslandeplatz, ein Luftsportzentrum, ein Gewerbestandort."In Zahlen: Rund 20 000 Flugbewegungen im Jahr, sieben Hallen, ein modern ausgestatteter Tower, ein Umsatz im laut Etten "guten sechsstelligen Bereich." Mehr als 50 Motorsport-Flugzeuge stehen in den Hangars, "und mindestens das gleiche an Seglern" sagt Etten. "15 Vereine aus der Aachener Kante und dem Kölner Raum haben hier ihre flugsportliche Heimat. Und wahrscheinlich kommt bald ein neuer dazu."Flugplatz bietet 60 Arbeitsplätze

Ein Luftfahrttechnik-Unternehmen siedelt bereits seit vielen Jahren in Dahlem. Zusammen mit den Binz-Beschäftigten und den Mitarbeitern des Restaurants stellt der Flugplatz damit 60 Arbeitsplätze. Weitere werden hinzukommen: Auf der Binz wurden neue Gewerbeflächen ausgewiesen, die erste sei bereits verkauft, sagt Helmut Etten. "Und wir haben weitere Anfragen."Die Landung in Dahlem wird den Fliegern über moderne Befeuerungstechnik erleichtert: Sie zeigt in jeder Phase des Anflugs genau an, ob sich der Pilot an der korrekten Position befindet.Neben den Fliegern sind immer wieder auch allerlei Prominenzen in Dahlem vertreten: Katharina Witt landete dort (für Foto-Aufnahmen) oder Roger Moore - der Ex-"Bond" kam vor einigen Jahren für eine Filmproduktion in die Eifel. Und wenn auf dem Nürburgring die Formel 1 gastiert, lassen sich manche Rennportstars über Dahlem einfliegen. "Ralf Schumacher war auch schon hier." sagt Etten. 50 Jahre Binz: Das wird kräftig gefeiert, am Samstag, 4. August, und am, Sonntag, 5. August, von 9 bis 19 Uhr. Im Programm: Eine "Transall"-Maschine der Luftwaffe, historische Flugzeuge, Vorführungen, Rundflüge mit der Antonov 2, Musik und der Franzose Christian Moullec mit seinem Ultralight-Flugzeug - gefolgt von einem Schwarm Wildgänse.Was Etten wichtig ist: Dass auch die Dahlemer und die Bürger aus der Region mitfeiern. "Das Fest soll auch ein Dank sein an die Bürgerschaft - dafür, dass sie alles, was mit dem Flugplatz zusammenhängt, tolerieren und ins Gemeindeleben mit aufgenommen haben."

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