"Da lagen die Leute auf der Straße"

STADTKYLL. (fpl) Zu viele Mitfahrer und offenbar zu schnell unterwegs: Bei einem Unfall in der Nacht zum Samstag sind in Stadtkyll sechs junge Menschen verletzt worden, die Fahrerin lebensgefährlich.

Die Kollision ereignete sich in der Nacht von Freitag auf Samstag kurz vor 2.30 Uhr. Das Auto, ein Ford Fiesta mit Euskirchener Kennzeichen, geriet in der Schwammertstraße vermutlich aufgrund überhöhter Geschwindigkeit von der Fahrbahn ab, zertrümmerte einen Zaun und prallte gegen eine Laterne. Die 18-jährige Fahrerin und ihre 20 Jahre alte Beifahrerin seien durch die Windschutzscheibe auf die Straße geschleudert worden, berichtet der Prümer Polizei-Hauptkommissar Alfred Haas. Dabei zog sich die 18-Jährige lebensgefährliche innere Verletzungen zu; die Beifahrerin wurde schwer verletzt. Die vier Mitfahrer auf der Rückbank prallten bei der Kollision gegen die Vordersitze und verletzten sich ebenfalls schwer. Laut Polizei war vermutlich keiner der Insassen angeschnallt. Die Mitfahrer konnten sich selbst aus dem Unfallauto befreien, brachen aber anschließend auf dem Gehweg und der Fahrbahn zusammen. "Ich war im Bett und schlief, da habe ich die Erschütterung gespürt", sagt Anwohner Marcus Hermes aus der Schwammertstraße. Kurz darauf sei die gesamte Familie auf den Beinen gewesen. Hermes alarmierte Polizei und Rotes Kreuz, dann lief er zur Unfallstelle. "Ich bin raus - und da lagen die Leute auf der Straße." Die Verletzten seien nicht ansprechbar gewesen. Gemeinsam mit den ebenfalls herbeigeeilten Nachbarn besorgten die Anwohner wärmende Decken, um die Unfallopfer vor Auskühlung zu schützen. Alles Weitere übernahmen die DRK-Retter aus Jünkerath, Gerolstein und Prüm: "Die waren in Minutenschnelle da", berichtet Hermes. Die Verletzten wurden in die Krankenhäuser von Gerolstein und Prüm gebracht. Das Unfallauto hat nur noch Schrottwert, den Sachschaden insgesamt schätzt die Polizei auf etwa 5000 Euro. Bei der Fahrerin wurde zur Klärung der Unfallursache eine Blutprobe entnommen. Die Feuerwehr Stadtkyll sicherte und räumte die Unfallstelle. Im Einsatz waren neben den Rettungsdiensten und der Prümer Polizei auch eine Streife aus Daun und ein Reparaturtrupp des RWE. Der Unfall war längst nicht der erste in dieser Kurve am Ortseingang aus Richtung Jünkerath. "Das ist in Abständen von zwei bis vier Jahren bei uns Normalität", sagt Marcus Hermes, der sich deshalb auch ein verlängertes Tempolimit vom Rewe-Markt außerhalb des Dorfs bis zum Ortsschild wünscht. Bei einem weiteren Unfall im Oberen Kylltal hatte am Freitag in Lissendorf ein siebenjähriger Junge lebensgefährliche Verletzungen erlitten (TV vom Samstag). Das Kind wurde ins Aachener Klinikum geflogen, über seinen Zustand war bis Redaktionsschluss der heutigen Ausgabe nichts Näheres zu erfahren.

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