Das Runde bringt's ins Reine

Die Milch-Union Hocheifel (Muh) will sauber bleiben: Damit es bei der Reinigung der Muh-Anlagen künftig keine Engpässe gibt, baut die Molkerei bei Schloßheck zwei große Wasserspeicher, die auch den benachbarten Dörfern zugute kommen sollen.

 Runde Sache für die Reinheit: die beiden Wasser-Behälter bei Schloßheck. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Runde Sache für die Reinheit: die beiden Wasser-Behälter bei Schloßheck. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Schloßheck/Pronsfeld. Die Prümer Straße zwischen Schloßheck und Lünebach: Dass dort oben etwas Größeres in Arbeit ist, verrät vor allem der hoch aufgeschüttete Kegel mit Erdaushub. Aber erst in der ausgebaggerten Senke dahinter zeigen sich die tatsächlichen Ausmaße des Projekts: Zwei riesige Wasserbehälter entstehen dort - 22 Meter Durchmesser, sechs Meter Höhe, Fassungsvermögen je zwei Millionen Liter, Gesamtkosten etwa eine Million Euro.

"Was wir da bauen, gibt es bisher nicht"



"Was wir da oben bauen", sagt Muh-Bauingenieur Jacques Beer, "das hat ein bisschen Pilotcharakter, denn das gibt es bisher in Rheinland-Pfalz noch nicht." Das Ungewöhnliche daran sei die Partnerschaft zwischen der Molkerei und einer Behörde: Bauherr ist nämlich die Wasserversorgung im Eifelkreis Bitburg-Prüm, Planer, Hersteller und Hauptbetreiber die Milch-Union. Gefüllt werden die Speicher über die Frischwasserleitung des Kreises.

"Diese Wasserspeicher werden zu 90 Prozent genutzt von der Muh", sagt Beer. Die übrigen zehn Prozent stünden für die Versorgung der Dörfer Lünebach, Pronsfeld und Schloßheck zur Verfügung. Außerdem gehe noch eine kleine Leitung zum Prümer Stadtteil Steinmehlen.

Nach 40 Jahren Kapazitäten ausgeschöpft



Die große Leitung jedoch, 800 Meter lang, führt hinab zur Milch-Union: "Wir brauchen das Wasser für die Reinigung der Produktion," sagt Geschäftsführer Rainer Sievers, "weil wir nach über 40 Jahren versorgungstechnisch an unsere Grenzen gestoßen sind." Tanks, Rohrleitungen, die Lastwagen: Das alles müsse täglich gesäubert werden. "Und das konnte mit der bisherigen Versorgung nicht mehr sichergestellt werden."

"Das Problem ist, dass wir das Wasser manchmal stoßweise brauchen", erklärt der Muh-Chef weiter. "Deshalb haben wir uns entschlossen, diese beiden Puffer zu bauen."

Die Hochbehälter werden die Reinigungs-Kapazität der Muh verzehnfachen: Der bisherige Wasserspeicher fasst nur 400 Kubikmeter.

Wasserbehälter verschwinden im Grün



Dabei ist das Verhältnis zwischen täglicher Produktionsmenge und Wasserverbrauch bei der Eifeler Molkerei deutlich besser als der Durchschnitt: "Wir brauchen am Tag 1,2 Millionen Liter Wasser, bei einer Milchverarbeitung von drei Millionen Litern."

Für eine Molkerei sei das "schon exzellent", sagt Sievers. "Aber das ist natürlich abhängig vom Produktionsprogramm." Wer Käse oder Frischprodukte herstelle, brauche in der Regel deutlich mehr Wasser.

Im Februar sollen die Speicher in Betrieb genommen werden - dann allerdings werden sie verschwunden sein: "Das wird alles abgedeckt und begrünt", sagt Jacques Beer. "Die Behälter sieht man dann nicht mehr."

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