Schönecken Das Gehäuse ist schmuck, die Tastatur gepflegt, die Pedale sind sauber und nicht abgenutzt: Die 46 Jahre alte Mayer- Orgel auf der Turmempore der spätgotischen St.-Leodegar-Kirche macht augenscheinlich einen guten Eindruck. "Aber hören Sie mal genau hin, selbst wenn sie nicht gespielt wird, ist ein leises, durchgehendes Rauschen zu hören", sagt Sandra Kribs, Organistin der Pfarreien Schönecken und Lasel. "Das Instrument muss dringend repariert werden. Um das zu finanzieren, mussten wir uns neben der Vergabe von Orgelpatenschaften wirklich etwas einfallen lassen."
Der Blasebalg im tiefen Inneren des Instruments sei porös, viele Töne kämen nur noch arg verfremdet aus den Orgelpfeifen. Ein Austausch sei allerdings nicht so einfach, wie man vermuten könne. "Dafür muss im Grunde die gesamte Orgel auseinandergenommen werden." Ein Kostenvoranschlag liege bereits vor, sagt Sandra Kribs. Etwa 15 000 Euro sind nötig, um das Instrument wieder in Schuss zu bekommen. "Damit wäre die Orgel wieder ordentlich spielbar", sagt Kribs.
Verglichen mit Instandsetzungen anderer Orgeln sei das zwar eine überschaubare Investition, doch ohne Spenden kaum machbar. "Wir setzen auf eine Kombination aus Orgelpatenschaften und eine für Schönecken bisher einmalige Konzertreihe", sagt sie.
Altersmüde ist die kleine kompakte Mayer-Orgel übrigens im eigentlichen Sinne nicht. "Sie ist ja noch nicht besonders alt", sagt Kribs. Erst 1996 fand das Instrument auf Initiative des damaligen Pfarrers Günter Pitschmann aus dem saarländischen Heusweiler seinen Weg nach Schönecken.
Nach dem Neubau der Kirche "Unserer lieben Frau" an der Südseite der historischen alten Kirche, blieb St.-Leodegar zunächst bis Mitte der 1990er Jahre quasi ungenutzt: "Dann wurde der Kirchenraum wieder hergerichtet und wird seitdem für weniger stark besuchte Gottesdienste genutzt", sagt Pastor Siegfried May.
Damals sei aber ein durchaus entscheidendes Problem aufgetaucht, sagt Sandra Kribs. "Die kleine Kirche hatte keine Orgel mehr. Es gab mal eine, die wurde aber bei einem Brand zerstört. Pastor Pitschmann stieß in einer Anzeige auf die Mayer-Orgel und erkannte, das sie die richtige für den Raum ist - bis dahin stand sie übrigens tatsächlich in einem privaten Wohnraum", sagt Kribs. Eine Wohnraum-Orgel in einer Kirche, klappt das? "Sehr gut sogar, für das kleine Kirchenschiff ist sie wirklich optimal. Sie klingt sehr schön und klar."
Auch Pastor Siegfried May hofft, dass die kleine spätgotische Kirche bald wieder mit einem wohlklingenden Instrument ausgestattet wird: "Ich bin ja immer wieder als Unterstützung von Pastor Georg Müller hier, und wir würden uns sehr freuen, wenn die Orgel bald wieder in Schuss ist." Die kleinere Kirche werde ja besonders für kleine Gottesdienste bei privaten Anlässen wie Hochzeiten, Taufen oder auch Beerdigungen genutzt, sagt er. Leider müsse man mittlerweile dabei im Moment auf die Orgel verzichten.
"Wir hoffen die Mittel schnell zusammenzubekommen", sagt Kribs. Mittlerweile sei sogar eine eigene Internetseite veröffentlicht. "Auf ihr finden sich alle Informationen, die man sich nur wünschen kann", sagt Kribs.
Weitere Informationen im Internet unter: <%LINK auto="true" href="http://www.kirchenklaenge-st-leodegar.de" text="www.kirchenklaenge-st-leodegar.de" class="more"%>
Extra: SECHS KONZERTE ZUM ERHALT DER MAYER-ORGEL

Zur Finanzierung der Orgelinstandsetzung beginnt im Juni eine Benefiz-Konzertreihe in der Kirche "Unserer lieben Frau". Auftakt ist am Samstag, 10. Juni um 18 Uhr ein Konzert zum 50. Weihejubiläum der großen Stockmannorgel. Am Sonntag, 2. Juli, folgt um 18 Uhr ein Auftritt des Chores "Con Spirito" unter Leitung Christoph Schömigs. Am Sonntag, 27. August, treten um 18 Uhr die "Bettinger Kirchenengel" auf. Am Sonntag, 22. Oktober, wiederum folgt um 17.30 Uhr ein Benefizkonzert des Männergesangvereins Cäcilia 1845 Gonsenheim. Die "Leodegars Spatzen" treten am Sonntag, 12. November, um 16 Uhr auf. Die "Singing Sisters" beschließen die Konzertreihe am Sonntag, 3. Dezember, um 16 Uhr.