Dealer gehen in die Falle

Sage und schreibe 65 Kilogramm Amphetamine mit einem geschätzten Marktwert von über 300 000 Euro sowie 21 000 Euro Bargeld hat die Polizei bei zwei Drogendealern sichergestellt (der TV berichtete). Auf einem Parkplatz in Düren schnappte die Falle der Beamten zu.

Euskirchen. (red) Die beiden Männer fühlten sich sicher im Geschäftstrubel auf einem Parkplatz eines Lebensmittelhandels in Düren. Offenbar zu sicher. Denn gerade, als die Drogen den Besitzer wechseln sollten, schnappte die Falle zu. Die Verdächtigen leisteten keinen Widerstand und ließen sich von den zwölf Zivilbeamten, die sie eingekreist hatten, festnehmen.

Der größte Drogenfund, den die Euskirchener Polizei jemals sicherstellte, war perfekt. "Es war ein guter Tag für uns", freute sich Euskirchens Polizeidirektor Georg Kriener mit Blick auf 65 Kilogramm Amphetamin in einem geschätzten Marktwert von über 300 000 Euro.

Mit einer solchen Menge auf einen Schlag hatten es die Euskirchener Beamten bislang noch nie zu tun gehabt. Aber auch landesweit handele es sich um eine nicht "alltägliche Menge", wie die Staatsanwältin Monika Volkhausen erklärte.

Etwa 30 Beamte aus Euskirchen, Düren und den Niederlanden - geführt von dem Euskirchener Kriminalhauptkommissar Gerd Andres - waren an den Ermittlungen beteiligt. Drei mutmaßliche Drogendealer gingen ihnen ins Netz. Sie befinden sich derzeit in Haft.

Ein 61-jähriger Deutscher mit Wohnsitz in den Niederlanden habe 62 Kilogramm der heißen Ware auf dem Dürener Parkplatz einem 24-jährigen Zülpicher übergeben wollen, sagte die Staatsanwältin. 21 000 Euro wurden bei dem Zugriff sichergestellt, die - so vermuten Polizei und Staatsanwaltschaft - als Anzahlung gedacht waren.

Zu Teilen ihrer Erkenntnisse schwiegen sich Staatsanwältin Volkhausen und die Polizisten "aus ermittlungstaktischen Gründen" in einer Pressekonferenz noch aus. Doch so viel ist bekannt: In einem Drogenverfahren im Oktober spielte ein Auto eine gewisse Rolle. Wem es gehörte, war zunächst unklar.

Ende Oktober übermittelte ein Dürener Polizist den Kollegen in Euskirchen einen Bericht über ein Betäubungsmittelverfahren, in dem dieser Wagen wieder eine Rolle spielte: "Durch die Beobachtung des Polizeibeamten war jetzt das Kennzeichen bekannt", sagte Polizeisprecher Lothar Willems.

Als Besitzer wurde der 24-jährige Mann aus Zülpich ermittelt. Die Polizei war ihm nun auf der Spur: Weitere Ermittlungen ergaben, dass sich der Zülpicher häufig mit dem 61-Jährigen aus den Niederlanden und einem 27-Jährigen aus dem Kreis Düren getroffen hat. Dabei soll es bereits zu einem Deal in der Größenordnung von 25 Kilogramm "Speed" gekommen sein. Während die Behörden hiervon erst im Nachhinein erfuhren, schlug die Falle zielgenau zu. Der 27-Jährige aus Düren wurde kurz danach in seiner Wohnung festgenommen. Die Wohnungen der drei seien zwar "sauber" gewesen, so Kriener, "jedoch konnten aus einer Garage des Zülpichers weitere drei Kilogramm Amphetamin beschlagnahmt werden." Beide sind der Polizei wegen Drogenhandels bekannt. Der 24-jährige Zülpicher hat eine aktuelle Bewährungsstrafe. Ihnen, so Staatsanwältin Volkhausen, drohten nun Freiheitsstrafen zwischen ein bis 15 Jahren.

Der 61-Jährige muss damit rechnen, für zwei bis 15 Jahre hinter Gitter zu müssen - die Einfuhr von Drogen in die Bundesrepublik erweitere den Strafrahmen. Die sichergestellten Drogen würden nun als mögliches Beweismittel aufbewahrt, nach Abschluss des Verfahrens würden sie verbrannt.

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