Der Neue an der Spitze der Feuerwehr

Seit November haben die Feuerwehren im Eifelkreis Bitburg-Prüm einen neuen Kreisfeuerwehr-Inspektor. Die acht Wehrleiter im Eifelkreis haben den Prümer Manfred Schuler zum Nachfolger von Berthold Reichertz gewählt.

 Als neuer Kreisfeuerwehr-Inspektor möchte Manfred Schuler vor allem bessere Voraussetzungen für die Alarmbereitschaft der Wehren schaffen und die Nachwuchsarbeit verbessern. TV-Foto: Christian Brunker

Als neuer Kreisfeuerwehr-Inspektor möchte Manfred Schuler vor allem bessere Voraussetzungen für die Alarmbereitschaft der Wehren schaffen und die Nachwuchsarbeit verbessern. TV-Foto: Christian Brunker

Prüm. Zuhören, sich einen Eindruck verschaffen, erfahren, wo bei den insgesamt 224 Feuerwehren im Eifelkreis Bitburg-Prüm der Schuh drückt: Das ist für den Prümer Manfred Schuler die erste große Aufgabe in seiner neuen Funktion als Kreisfeuerwehr-Inspektor (KFI). Seit nunmehr drei Wochen ist der 50-Jährige im Amt - und noch dabei, sich einzuarbeiten. Viele der Probleme kennt er bereits aus seiner eigenen, langjährigen Tätigkeit bei der Prümer Feuerwehr, etwa die sinkende Bereitschaft vieler Menschen, sich ehrenamtlich zu engagieren. "Das ist aber kein spezifisches Problem der Feuerwehr", sagt Schuler. Eine der Folgen: Mancherorts wird es immer schwieriger, die Tagesalarmbereitschaft zu sichern. Denn spätestens acht Minuten nach der Alarmierung muss die erste Feuerwehr am Einsatzort sein, so schreibt es das Gesetz vor - völlig unabhängig davon, ob der Einsatz in Falkenauel oder der Bitburger Innenstadt ist.

Schuler sieht die Feuerwehren in einem Wandlungsprozess, in dem sie sich am besten aktiv einbringen und ihn mitgestalten. "So können sie am besten mitbestimmen", sagt Schuler. Vorstellen kann er sich beispielsweise sogenannte Alarmierungsgemeinschaften, mit denen sich benachbarte Wehren gegenseitig unterstützen. "Die Eigenständigkeit der einzelnen Feuerwehren darf dabei aber nicht angetastet werden", sagt Schuler.

Ein wichtiger Punkt sei auch die kontinuierliche Nachwuchsarbeit über die Jugendfeuerwehren. "Auch wenn die Zahl der aktiven Jugendfeuerwehrleute im Kreis zuletzt leicht rückläufig war, sind wir stolz auf die 621 Jugendlichen, die sich in den Wehren engagieren", sagt Schuler. Dennoch müsse man unermüdlich weiterarbeiten, um die jungen Leute heranzuführen. Dabei sei es wichtig, dass die Feuerwehren auch Mädchen offenstehen, so Schuler. Auch insgesamt müsse es selbstverständlich sein, dass Frauen in den Wehren aktiv sind.

Der Kreisfeuerwehr-Inspektor ist der fachliche Berater und ausführendes Organ des Landrats in den Feuerwehr-Angelegenheiten des Kreises, also vor allem im überörtlichen Brandschutz und der allgemeinen Hilfe. Das betrifft vor allem auch die Planung und Beschaffung der überörtlich einsetzbaren Ausrüstung in Absprache mit den Wehrleitern vor Ort.

Bislang war Schuler bei der Verbandsgemeinde Prüm beschäftigt und wird das auch weiterhin sein, denn als Kreisfeuerwehr-Inspektor übt er ein Ehrenamt aus. "Um den zahlreichen Verpflichtungen nachkommen zu können, muss ich andere Aktivitäten zurückstellen", sagt Schuler. "Außerdem werde ich von meinen beiden Stellvertretern Reinhard Houscht und Richard Wirtz sehr gut unterstützt."Zur Person Manfred Schuler (50) ist in Prüm geboren und wohnt dort mit seiner Familie. Er ist verheiratet und hat einen Sohn. Schuler ist seit über 30 Jahren Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Prüm, seit 17 Jahren Gruppenführer und war zuletzt als dritter stellvertretender Wehrleiter eingesetzt. Am 30. September 2009 wurde Schuler von den acht Wehrleitern des Eifelkreises zum Kreisfeuerwehr-Inspektor gewählt. Zum 1. November ist er von Landrat Roger Graef offiziell mit der Aufgabe betraut worden. Neben seiner Arbeit in der Feuerwehr ist er auch im Prümer Musikverein aktiv. (ch)

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