Düsseldorf/Wallersheim. Auch wenn Udo van Meeteren nach seinem Geschmack viel zu selten in der Eifel ist, liegt sie ihm doch sehr am Herzen. Seit 1929 hat seine Familie nahe Wallersheim einen Zweitwohnsitz. Seine Mutter und er sind zu Ehrenbürgern der Ortsgemeinde ernannt worden.
Er hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse. Doch bekannt ist der selten in der Öffentlichkeit auftretende Düsseldorfer Unternehmer vor allem durch seine Stiftung, mit der er auch viele Projekte in der Region unterstützt.
Beispielhaft zu nennen sind da das Eifel-Literatur-Festival, die Wallersheimer Passionsspiele, der Geschichtsverein Prümer Land, der Schönecker Kulturkreis und verschiedene Musikvereine.
Am Donnerstag, 26. Mai, feiert der bescheidene Wohltäter seinen 90. Geburtstag - wo, bleibt allerdings geheim. "Nicht zuletzt aufgrund meiner angekratzten Gesundheit habe ich versucht, allen Feierlichkeiten zu entgehen. So werde ich meinen Geburtstag im Kreise meiner engsten Familie - mit mir allerdings immerhin 15 Personen aus vier Generationen - an einem geheim gehaltenen Ort begehen", sagt er.
Der Natur sehr verbunden

1990 gründete der Düsseldorfer die Naturschutzstiftung van Meeteren in Prüm. Dort hat die Stiftung 113 Hektar im Mehlental und 135 Hektar im Irsenvenn gekauft, um die Flächen dort zu renaturieren.
Laut Stifterverband hat die Stiftung van Meeteren ein Vermögen von etwa 75 Millionen Euro und ein Fördervolumen von etwa einer Million Euro. "In der Satzung meiner Stiftung habe ich festgelegt, dass deren Erträge in etwa wie folgt verwendet werden sollen: 25 Prozent für Wissenschaft und Forschung, 25 Prozent für soziale und karitative Zwecke, 15 Prozent für Natur- und Umweltschutz und 35 Prozent für Völkerverständigung und kulturelle Zwecke", sagt Udo van Meeteren. "Wir versuchen auf all diesen Gebieten Projekte, die wir als gut ansehen, zu unterstützen oder auch neue Projekte durch eine Anschubfinanzierung auf den Weg zu bringen. Eigentlich finde ich unzählige Projekte unterstützungswürdig, so habe ich mich auch an über zehn anderen Stiftungen als Mitgründer beteiligt."
Die Stiftung schütte immer im folgenden Jahr die Erträge des Vorjahres - nach Dotierung der Rücklagen in Höhe von etwa 33 Prozent - an die Empfänger aus. In diesem Jahr gehen so etwa 1,1 Millionen Euro an etwa 160 Institutionen. "Aufgrund der - vorsichtig ausgedrückt - umstrittenen Finanzpolitik der Europäischen Zentralbank sind die Erträge der Stiftung - wie überall - in den letzten Jahren drastisch zurückgegangen", sagt van Meeteren.
Lesen Sie das Interview mit Udo van Meeteren auf Seite 11.