Deutschlands Beste holen sich den letzten Schliff

Sie gelten als die musikalische Nationalmannschaft des deutschen Nachwuchses: Das Bundesjugendorchester hat für eine Woche seine Instrumentenkoffer in der Eifel aufgeschlagen.

 Das Bundesjugendorchester probt noch bis 8. Januar im Jugendgästehaus Prüm. Foto: Bundesjugendorchester

Das Bundesjugendorchester probt noch bis 8. Januar im Jugendgästehaus Prüm. Foto: Bundesjugendorchester

Prüm. (cus) Das Bundesjugendorchester (BJO) begeisterte mit seiner Musik bereits Dirigenten wie Kurt Masur und Gerd Albrecht und jüngst sogar Fußball-Torwart Jens Lehmann beim Konzert in London. Seit Neujahr probt das Orchester erstmals in Prüm."Das Jugendgästehaus und das angrenzende Konvikt bieten für uns die optimalen Probebedingungen: ausreichend Platz, ein stilvolles und schön gelegenes Ambiente", sagt Projektleiter Sönke Lentz. Das BJO steht in der Trägerschaft der Projektgesellschaft des Deutschen Musikrats. Dreimal jährlich treffen sich knapp 100 junge Musiker aus allen Ecken Deutschlands, um gemeinsam große sinfonische Werke unter Leitung namhafter Dirigenten zu erarbeiten und aufzuführen. Die Aktiven sind zwischen 14 bis 20 Jahre alt, viele mehrfache Preisträger des Bundeswettbewerbs "Jugend musiziert". Fürs BJO "opfern" sie nur allzu gern ihre Ferien und Freizeit: "Im BJO zu sein, macht einfach Spaß: Hier kann man auf hohem Niveau musizieren und mit tollen Dirigenten zusammenarbeiten. Alle haben dasselbe Interesse, man schließt neue Freundschaften, kann gemeinsam feiern und erlebt viel auf den Reisen. Im vergangenen Jahr gaben wir Konzerte im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft in acht Ländern. Das war eine sehr spannende Tour, musikalisch und persönlich voller Erlebnisse", sagt Michael Kaulartz (Fagott) aus Landau. Über New Orleans in die Eifel

Er ist einer von zwölf Rheinland-Pfälzern, die zum aktuellen Kader des Orchesters gehören. Für die Konzerte im In- und Ausland vorbereitet werden die jungen Musiker in kleinen Gruppen von Musikhochschul-Professoren und Profi-Musikern. Die Arbeitsphase im Januar leitet Klauspeter Seibel, ehemals Chef-Dirigent der Frankfurter Oper und des Museumsorchesters, der Nürnberger Symphoniker und des Louisiana Philharmonic Orchestra in New Orleans. Unter seiner Leitung führt das Orchester Gustav Mahlers Sinfonie Nummer 4 und Auszüge aus "Des Knaben Wunderhorn" in Leverkusen (Forum) und Hamburg (Staatsoper) auf. Erstmals kommt es hierbei zu einer Zusammenarbeit mit dem Hamburg Ballett von John Neumeier, der die Choreografie entworfen hat. Ohne Tanz gastiert das BJO bei Konzerten in Bonn (Beethovenhalle), Koblenz (Rhein-Mosel-Halle) und Ansbach (Onoldiasaal) mit Mahlers vierter Sinfonie und der ersten Sinfonie von Leonard Bernstein.

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